Das US-Rockduo The White Stripes («Seven Nation Army») hat sich getrennt. Sänger Jack White (35) und Schlagzeugerin Meg White (36) gaben am Mittwoch nach über 13 Jahren das Aus auf ihrer Internetseite bekannt. Grund seien nicht künstlerische Differenzen. Vor allem solle das Werk der Band in all seiner Schönheit und Besonderheit erhalten bleiben, schrieben die Musiker. Sie dankten ihren Fans für die Unterstützung. «The White Stripes gehören nicht länger Meg und Jack. The White Stripes gehören nun euch», hieß es.
Das Duo wird den Angaben zufolge keine neuen Stücke aufnehmen oder live auftreten. Dafür können sich Fans noch auf bislang unveröffentlichte Mitschnitte von Konzerten oder aus dem Studio freuen.
Jack White auf Solo-Pfaden
Seit geraumer Zeit hatte es wiederholt Spekulationen um eine Trennung der stets in Schwarz, Weiß und Rot gekleideten Musiker gegeben. Sänger und Gitarrist Jack White ist auch Teil der Bands The Raconteurs und The Dead Weather. 2008 hatte er mit Alicia Keys das Titellied «Another Way to Die» zum James-Bond-Film «Ein Quantum Trost» gesungen. Außerdem hat er das Debüt-Album seiner Ehefrau, des Topmodels Karen Elson, produziert. Das Paar hatte sich beim Dreh des White-Stripes-Videos «Blue Orchid» kennengelernt.
Jack und Meg White hatten wiederholt behauptet, Geschwister zu sein. US-Medien hatten jedoch Dokumente aufgetrieben, denen zufolge die Musiker 2004 nach vier Jahren Ehe geschieden wurden. Meg White ist mittlerweile mit Jackson Smith, dem Sohn der Sängerin Patti Smith, verheiratet.
Doppelter Erfolg mit Fußballhymne
Den kommerziellen Durchbruch schafften die White Stripes mit ihrer zweiten Platte «Elephant» aus dem Jahr 2003. Die Single «Seven Nation Army» schaffte es fünf Jahre später als Stadionhymne während der Fußball-Europameisterschaft noch einmal in die Charts. Jack und Meg White waren auch in Jim Jarmuschs Film «Coffee and Cigarettes» zu sehen. 2007 war das sechste und letzte Studioalbum «Icky Thump» erschienen. Die Kanada-Tournee im selben Jahr, die die Band in die entlegensten Winkel des Landes führte, wurde in dem Kinofilm «Under Great White Northern Lights» dokumentiert.
Jack White hatte sich zunehmend frustriert über die Entwicklung der White Stripes gezeigt. Bei ihrer jüngsten US-Tour seien die Indie-Fans «plötzlich verschwunden» gewesen, hatte er 2007 im Magazin «Kulturnews» geklagt. Dabei habe sich seine Musik nicht verändert. Das Album «Get Behind Me Satan» hätten sie 2005 sogar noch in seinem Wohnzimmer aufgenommen. Dies sei für eine populäre Band doch «ganz schön unkonventionell und unangepasst». Trotzdem hätten sie jetzt das Problem, zu populär für die Indie-Szene, aber «immer noch zu schräg für das Mainstream-Publikum» zu sein, sagte er damals.