Baden-Baden/Landau - Eine Schweizerin und ein Australier haben in Landau den Emmerich-Smola-Förderpreis für junge Sänger erhalten. Die Sopranistin Chiara Skerath und der Bariton Derek Welton waren am Samstag vom Publikum bei einem Gesangswettbewerb vom Südwestrundfunk (SWR) für die internationale Auszeichnung ausgewählt worden, wie die Rundfunkanstalt in Baden-Baden mitteilte.
Der Emmerich-Smola-Preis wird seit 2004 jährlich verliehen und gehört zu den international höchstdotierten Auszeichnungen. Namensgeber ist der Dirigent und Gründer des SWF-Rundfunkorchesters. Die Sänger Skerath und Welton erhalten 20.000 Euro und ein Konzertengagement mit der Deutschen Radio Philharmonie. Das SWR-Fernsehen überträgt die Veranstaltung am 12. Februar, 8.45 Uhr.
Biographien der Preisträger (Quelle: SWR)
Chiara Skerath, Sopran
Die 1988 im belgischen Louvain geborene Schweizer Sopranistin begann ein Violin- und Gesangsstudium in ihrer Heimatstadt. Ab 2007 studierte sie bei Glenn Chambers am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris sowie bei Claudia Visca an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ihr Liedrepertoire studierte sie mit Ruben Lifschitz und Susan Manoff. Noch während ihrer Studienzeit sang sie die Susanna in 'Figaros Hochzeit', die Prinzessin in Ravels 'L'Enfant et les Sortilèges', sowie die Nella in 'Gianni Schicchi'. 2010 sang sie die Silvia in Haydn's 'L'Isola disabitata' an der Wiener Kammeroper und die Jungfrau Anna in Nicolais 'Lustige Weiber von Windsor' am Stadttheater Bern. Für ihre Darstellung der Anna erntete sie höchstes Lob und wurde als "die Entdeckung des Abends" gefeiert. Im Sommer 2011 übernahm sie die Partie der Susanna und Barbarina beim Festival Operklosterneuberg in Wien. Chiara Skerath ist regelmäßig als Konzertsängerin zu erleben. Sie ist Trägerin des Studienpreises des Schweizer Migros Kulturprozents 2011 und war Finalistin beim Wiener Hans Gabor Belvedere Wettbewerb. 2012 wird sie an der Oper im französischen Metz als Adina debutieren. Weitere Projekte sind ihr Debüt als Despina in Mozarts 'Così fan tutte' am Stadttheater Bern, die Barbarina an der Opéra Royale de Wallonie in Lieges sowie ein Lizst Liederabend in Paris.
Derek Welton, Bariton
Der australische Bariton Derek Welton wurde 1982 in Melbourne geboren und erhielt nach einem Bachelor in Deutsch und Sprachwissenschaften an der Universität Melbourne seine Gesangsausbildung an der Guildhall School of Music and Drama in London. Auf der Opernbühne war er in folgenden Rollen zu erleben: als Vertigo in Glucks 'La Rencontre imprévue', als Graf Almaviva in 'Figaros Hochzeit', in der Titelrolle von Mozarts 'Don Giovanni', sowie als Masetto, Guglielmo und Papageno, als Bonzo in Puccinis 'Madama Butterfly', in der Titelrolle von Salieris 'Falstaff', als Nick Shadow in Strawinskys 'The Rake's Progress' und als Monterone in Verdis 'Rigoletto'. Im vergangenen Jahr sang er den Donner in Wagners 'Rheingold'. Als Konzertsänger trat Derek Welton im Barbican Center, in der Cadogan Hall, der Royal Albert Hall und der Wigmore Hall sowie in der St. Paul's Cathedral auf. Derek Welton gewann den 1. Preis beim renommierten Händel Gesangswettbewerbs in London und beim Australian Youth Aria Wettbewerb sowie den 2. Preis beim Herald Sun Aria-Wettbewerb in Melbourne. Unter seinen zukünftigen Projekte sind Poulenc's 'Le bal masqué' mit der City of London Sinfonia, Vaughan Williams' 'Sea Symphony' und eine Europatournee mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment. Auf CD ist er als Creonte in Haydn's 'L'anima del filosofo' und mit Liedern von Vaughan Williams zu hören.