Wie die nmz in ihrer Septemberausgabe auf Seite 24 berichtete, hatte der Landesmusikrat NRW am 18. August zu einer Tagung zum Thema „Musikleben und Digitalität“ eingeladen. Für den DTKV NRW nahm Cornelia Sokoll, 1. Vorsitzende, teil. Sie berichtet über „eine hochspannende Veranstaltung, bei der mir zum ersten Mal die volle Dimension des Themas bewusst geworden ist.“ Offenbar ist die Thematik mindestens in zweierlei Hinsicht für einen Berufsverband von großer Bedeutung. Diese zwei Dimensionen sind auch für Frau Sokoll in ihrer Art für DTKV-Mitglieder relevant:

Foto: Cordula Schlößer-Braun
Das Thema der Stunde: KI
- Die Praxis- und Anwendungsseite, die sowohl den kreativen als auch den administrativen Bereich betrifft und
- die gesellschaftlichen Auswirkungen besonders im Hinblick auf die Frage des geistigen Eigentums. Wer profitiert vom Erlös und wie stellen sich die damit verbundenen Haftungsfragen dar?
Die Initiative Urheberrecht leistet in dieser Beziehung hervorragende Arbeit. Allen voran sei hier Matthias Hornschuh genannt, Vizepräsident des Landesmusikrats NRW, der auf der eingangs erwähnten Tagung einen umfassenden, bemerkenswerten Vortrag über KI hielt.
Er beleuchtete die Entwicklung künstlicher Intelligenzen (im künstlerischen Bereich), ihre Auswirkungen, ihre Marktmacht und auch die Notwendigkeit, europaweit gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die eben insbesondere die Urheberrechte schützen.
In diesem Zusammenhang ist die EU damit befasst, genau dies zu schaffen: einen gesetzlichen Rahmen.
Als Verband, der für Künstler*innen und Kulturschaffende steht, sieht sich auch der DTKV in der Pflicht, einerseits Aufklärung zu betreiben und andererseits Lobbyarbeit zu leisten.
Der Berufsverband ver.di hat sich bereits in einem Positionspapier klar geäußert. Hier werden sechs Forderungen zur Regulierung von generativer KI in der Kultur formuliert. Sie reichen von der eindeutig zu klärenden und zu kennzeichnenden Urheberschaft über die Stärkung eines mündigen Publikums bis hin zum ressourcenbewussten Einsatz. Der Kulturrat NRW ist derzeit ebenfalls damit befasst, ein spartenübergreifendes Positionspapier zu entwickeln.
Auch der DTKV Nordrhein-Westfalen wird sich nun rasch und verstärkt des Themas annehmen, da die Entwicklungen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz immer schneller vonstatten gehen. Man wird sich nicht zurücklehnend auf ein „die-Zeit-wird-es-schon-richten“ verlassen können, denn diese bleibt nicht stehen, nein, sie rast im Gegenteil davon.
Der DTKV wird sich den herausfordernden Aufgaben stellen.
Und hier schreibt der Landesmusikrat zum Thema, inklusive einem Link zum ver.di-Positionspapier:
https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/gute-arbeit-in-der-kultur-staerken-auch-beim-einsatz-von-generativer-kuenstlicher-intelligenz
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