Die Deutsche Gesellschaft für Schulmusik (DGS) hat im vergangenen Jahr zum zweiten Mal den Deutschen Schulmusikpreis vergeben – nach seiner Premiere im Jahr 2021. Im Mittelpunkt der diesjährigen Ausschreibung standen schulmusikalische Konzepte, die zum Aufbau eines vielfältigen schulischen Musiklebens beitragen oder nachhaltige Vernetzungen aus der Schule heraus fördern.

Schulmusikpreis: Die Preisträgerin*innen mit den Laudatoren Prof. Dr. Bernhard Hofmann (links) und Dr. Martin Weber (rechts). Foto: Ehrich
Musikunterricht nachhaltig gestalten
Wie bereits bei der ersten Preisvergabe, sichtete eine fünfköpfige Jury – bestehend aus Vertreter*innen des VBS und des VDS Niedersachsen – die eingereichten Bewerbungsvideos und Unterlagen.
Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr die Albert-Schweitzer-Realschule Regensburg sowie das Gymnasium Eversten Oldenburg. Die feierliche Preisverleihung fand am 13. März im Rahmen der „Tage der bayerischen Schulmusik 2025“ in München statt. Die Preise nahmen Florian Friedl und Florian Aschenbrenner (Regensburg) sowie Gisela Kanngießer-Krebs und Helge Adler (Oldenburg) entgegen.
Bildung für alle – kostenfrei
Das Musikförderprogramm der Albert-Schweitzer-Realschule Regensburg ermöglicht Schülerinnen und Schülern ab der 5. Jahrgangsstufe das Erlernen eines Blasinstruments. Ab der 7. Klasse können sie zusätzlich die Talentgruppe Musik besuchen – ein spezielles Förderangebot, das mit einer freiwilligen Abschlussprüfung im Fach Musik endet. Ergänzt wird die musikalische Ausbildung durch vielfältige Aktivitäten: Dazu zählen Konzertformate (u.a. Frühjahrs-, Bläserklassen- und Absolventenkonzerte), Konzert-, Musical- und Opernbesuche, Projekttage, ein Infoabend zu Musikberufen, jährliche Probentage sowie Instrumentalworkshops.
Ab der 8. Jahrgangsstufe kommt eine jährliche Opernfahrt nach Pilsen sowie im Wechsel eine Musicalfahrt nach Hamburg und eine Studienreise nach Salzburg für die Absolvent*innen der Talentgruppe hinzu. Seit Herbst 2024 gibt es auch eine Partnerschaft mit der Musikschule im tschechischen DobÅ™any. Besonders würdigte die Jury die Tatsache, dass alle Angebote für die Eltern kostenfrei sind. In ihrer Begründung heißt es: „Die Schule sorgt für Angebote musikalischer Bildung in großer Vielfalt und ermöglicht Jugendlichen damit musikalische Erfahrungen, die ihnen womöglich aus wirtschaftlichen Gründen sonst verschlossen wären.“
Musikschule inklusive
Auch das Gymnasium Eversten überzeugte durch ein vielfältiges musikpädagogisches Konzept. Insgesamt sieben Musikensembles – darunter eine Rockband, zwei Chöre, zwei Orchester und zwei Bigbands – prägen das musikalische Schulleben. Besonderes Augenmerk legte die Jury auf die schuleigene Musikschule, die Instrumentalunterricht in neun Fächern anbietet. Dadurch erhalten auch Schüler*innen ohne Zugang zu privatem Musikunterricht die Möglichkeit musikalischer Förderung.
Das Bewerbungsvideo machte eindrucksvoll deutlich, dass die beteiligten Jugendlichen ihre Schule nicht als „Lernfabrik“, sondern als Ort der Geborgenheit und als Teil ihrer Lebenswelt wahrnehmen. Die Jury betonte hierbei insbesondere die Teamleistung der Fachgruppe Musik, die sich weit über das übliche Maß hinaus engagiert. Obwohl es sich nicht um ein musisches Gymnasium handelt, ist die schulmusikalische Arbeit des Gymnasiums Eversten tief in der regionalen Musikkultur verankert und entfaltet eine nachhaltige Wirkung.
Prof. Dr. Bernhard Hofmann und Dr. Martin Weber, Sprecher beziehungsweise stellvertretender Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Schulmusik, würdigten das Engagement beider Schulen in ihren Laudationes ausführlich und hoben die modellhafte Bedeutung der prämierten Konzepte hervor.
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