Erfurt - Rund 3400 Experten diskutieren bis Freitag (5. Juni) auf dem 98. Deutschen Bibliothekartag in Erfurt über die aktuelle Lage der öffentlichen Bibliotheken in Deutschland. Ein Schwerpunkt des Kongresses unter dem Motto «Ein neuer Blick auf Bibliotheken» seien die Konsequenzen des Medienwandels, sagte die Direktorin der Universitätsbibliothek Erfurt-Gotha, Christine Schmiedeknecht, am Dienstag in Erfurt.
Die Digitalisierung und der Umgang mit neuen Medien wie dem E-Book stelle die Bibliotheken vor neue Herausforderungen. In den über 300 Vorträgen und rund 80 Workshops sollen zudem grundsätzliche Fragen zur Rolle von Bibliotheken als Bildungseinrichtungen erörtert werden. Zwar seien diese im Bildungs- und Kulturbetrieb fest verankert, sagte die Vorsitzende des Berufsverbandes Information Bibliothek, Susanne Riedel. Angesichts der Finanzkrise und drohenden Einsparungen stelle sich aber die Frage, wie die rund 9000 öffentlichen Bibliotheken in Zukunft finanziert werden könnten. Als wichtige Anlaufstellen für Aus- und Fortbildung seien leistungsfähige Bibliotheken für die Zukunft Deutschlands als Informationsgesellschaft unerlässlich.
Nach Angaben der Veranstalter ist der viertägige Kongress, zu dem deutsche und internationale Experten erwartet werden, die größte wissenschaftliche Tagung des Bibliothekswesens in Deutschland.