Die ARD muss auf Druck der Politik einen Gutteil ihrer Radioprogramme einstellen. Beim Bayerischen Rundfunk trifft es junges Radio und Schlager - allerdings nicht komplett.
Der Bayerische Rundfunk (BR) muss nach Vorgaben der Politik einige seiner Radiowellen streichen - so wie auch andere ARD-Anstalten. Nach den nun beschlossen Plänen sollen vier kleinere Wellen wegfallen, darunter Puls Radio für junge Menschen und BR Schlager. Sechs BR-Programme bleiben bestehen. Das bestätigte eine BR-Sprecherin auf Anfrage.
Die Bundesländer haben den öffentlich-rechtlichen ARD-Landesanstalten Streichungen verordnet - Grund: Kosten sparen und Synergien suchen. Die Länder haben dabei auch die Höhe des Rundfunkbeitrags im Blick. Die Zahl der regionalen Wellen soll ARD-weit bis Januar 2027 von rund 70 Radioprogrammen auf 53 sinken.
Große Wellen wie Bayern 1 bleiben
Beim BR müssen vier von zehn Wellen wegfallen. Neben Puls Radio und BR Schlager trifft es den Plänen zufolge auch BR24live mit gelegentlichen Live-Angeboten und BR Verkehr - eine automatisierte Welle mit Verkehrsmeldungen in Dauerschleife. Alle vier betroffenen Programme werden derzeit nicht klassisch via UKW verbreitet, sondern via DAB+ und im Netz.
Die großen Programme mit viel Publikum bleiben: Bayern 1, Bayern 2, Bayern 3, BR Klassik, BR24 (Infowelle). Ebenso BR Heimat. Bei der Flotten-Strategie habe sich der BR daran orientiert, in den Feldern Information, Regionalität und Kultur Prioritäten zu setzen, sagte die Sprecherin.
Angebote auf Social Media und im Netz
Nach dem Aus von BR Schlager soll es für Schlager-Fans ein neues digitales Angebot in der ARD Audiothek geben, das der BR mit aufbaue. Inhalte von BR Puls seien heute schon digital im Netz und auf Social Media verfügbar und BR Puls werde auch künftig auf Festivals und Stadtfesten in Bayern erlebbar sein.
Die Reform soll zwar Kosten senken. Allerdings sind Einsparungen beim Radio pro Sendeminute weit niedriger als im Fernsehen. Eine TV-Produktion kostet im Schnitt ein Vielfaches. Zur Umsetzung der Reform müssen noch Gremien entscheiden und Gesetze angepasst werden.