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CDU-Kandidat läutet nächste Runde im Eisenacher Theater-Streit ein

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Eisenach - CDU-Landratskandidat Michael Heym stößt mit seinen Plänen zur Zukunft des Theaters Eisenach auf heftige Kritik der SPD. Der Kandidat für den Kreis Schmalkalden-Meiningen hatte im "Freien Wort" (Mittwochausgabe) angekündigt, die Ballett- und Musical-Sparte nach Meiningen holen zu wollen. Für Eisenach sollten Produktionen künftig nur noch eingekauft werden.

 

Dies zeige, dass die CDU die Spielstätte Eisenach bereits aufgegeben habe, sagte SPD-Landesgeschäftsführer René Lindenberg. Die Pläne Heyms bedeuteten den Tod für das Haus. Eisenach spiele gerade vor dem Hintergrund der Luther-Dekade eine herausgehobene Rolle als Kulturstadt in Thüringen. "Wenn sie dieser Aufgabe gerecht werden will, geht das nicht ohne das Theater", sagte Lindenberg. Heym rede Eisenach schlecht und wolle die Filetstücke nach Meiningen holen. Das zeuge von mangelndem kulturpolitischem Verständnis.

Doht will Ministerentscheidung in kommender Woche abwarten

Ähnlich äußerte sich der Eisenacher Oberbürgermeister Matthias Doht. Am 24. April sei in Erfurt ein Gespräch zwischen Kultusminister Christoph Matschie (beide SPD), Innenminister Jörg Geibert und Finanzminister Wolfgang Voß (beide CDU) geplant, in dem über die Zukunft des Theaters verhandelt werde. "Wer sich bereits jetzt gegen das Theater entscheidet, der setzt leichtfertig auch die Zukunft der Theatermitarbeiter aufs Spiel", sagte Doht.

CDU-Generalsekretär Mario Voigt warf Doht hingegen Versagen vor und brachte seinen Kandidaten für die anstehende OB-Wahl in Stellung. Raymond Walk sei der Einzige, der konstruktiv an einer Lösung der Probleme des Theaters arbeite.

Linke bringt eigenen Antrag in Landtag ein

Unterdessen will die Linke das Thema in der nächsten Landtagssitzung auf die Tagesordnung setzen. So sollen Lösungen für die finanziellen Probleme der Kulturstätten und die teils prekären Beschäftigungsverhältnisse der Angestellten gefunden werden. Das Land müsse dafür sorgen, dass die Kommunen die Kulturausgaben stemmen könnten und alle Thüringer Theater und Orchester in ihrem Bestand und ihrer Qualität erhalten blieben, sagte Kulturexpertin Birgit Klaubert.

Ende März war bekannt geworden, dass das Theater Eisenach von der Schließung bedroht ist, weil die Stadt Eisenach voraussichtlich ab 2013 ihren Eigenanteil an der Finanzierung nicht mehr tragen kann.

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