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Fehlplanung mit Ansage: Musikverbände warnen vor Kahlschlag in Niedersachsen

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Die jüngsten Ergebnisse der Musikförderung in Niedersachsen geben Grund zur Sorge mit Blick auf den Erhalt der freien Ensembles und Orchester im Flächenland: Im Vergleich zum Vorjahr fallen die Fördersummen für die mehrjährige Konzeptionsförderung erheblich geringer aus. Verdiente Ensembles der Neue-Musik-Szene sind komplett aus der Förderung gefallen.

Hintergrund dieser jüngsten Entwicklungen ist eine Neuausrichtung der Förderrichtlinien 2025. Ziel der Reformen war eigentlich eine Verbesserung der Fördersituation, indem mehrjährige Förderprogramme eingerichtet sowie der Kreis der Antragsberechtigten bei der mehrjährigen Konzeptionsförderung für freie Ensembles auf weitere Genres erweitert wurde. Für diese Entwicklungen wurden aber keine zusätzlichen Haushaltsmittel bereitgestellt. Auch Rückmeldungen der Verbände zum Entwurf der Förderrichtlinien wurden nicht berücksichtigt.

Lena Krause, Geschäftsführerin der Interessenvertretung FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V. richtet ihre Bedenken in einem offenen Brief an den niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur Falko Mohrs. FREO e.V. schließt sich außerdem einem gemeinsamen Positionspapier des Landesmusikrats Niedersachsen an, das von einem breiten Bündnis aus niedersächsischen Musikverbänden und weiteren musikpolitischen Akteur:innen aus der Bundesrepublik getragen wird. Darin fordern die Unterzeichnenden eine Aufstockung der Mittel und die Entwicklung einer langfristigen und nachhaltigen Gesamtstrategie für die Musikförderung.

Dazu Lena Krause, Geschäftsführerin von FREO e.V.: „Die aktuelle Situation ist für alle Beteiligten sehr frustrierend. Eine an sich sinnvolle Entscheidung, die mehrjährige Förderung für Ensembles anderer Genres zu öffnen, wird ins Gegenteil verkehrt. Denn es funktioniert eben nicht, den Kreis der Antragsberechtigten zu erweitern, OHNE das Programm mit entsprechend höheren Mitteln auszustatten. Davor haben wir von Anfang an in allen Gesprächen immer wieder gewarnt. Die Zielvorgabe im Koalitionsvertrag, Förderinstrumente so weiterzuentwickeln, dass sie eine strukturelle und damit nachhaltigere Wirkung erzielen, wird damit deutlich verfehlt. Es braucht eine mit den Beteiligten erarbeitete Strategie zur langfristigen und angemessenen Förderung der freien Klangkörper in Niedersachsen.“

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