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Freudentag für Sparkommissare? Richter begrüßt Gemäldeverkauf

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Berlin - Der Maler Gerhard Richter hat Verständnis dafür, dass das Neue Museum Weserburg in Bremen sein Gemälde "Die Matrosen" von 1966 beim Auktionshaus Sothebys versteigern lassen will. "Ich finde es folgerichtig und völlig in Ordnung. Auch Museen entwickeln sich, nichts bleibt wie es ist", sagte Richter der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe).

Das Bremer Museum, das sich komplett von seiner eigenen Gemäldesammlung trennt, erhofft, mit der im November in New York geplanten Auktion sechs bis acht Millionen Dollar zu erlösen. Richter, dessen Gemälde zu den teuersten aller lebenden Maler gehören, sieht das gelassen: "Es gibt eben Sachzwänge: Wenn ein Museum pleite ist und sich sanieren muss, wird es sich auch von einem Werk trennen, das es eigentlich gerne behalten würde. Es gibt gerade in Deutschland zu viele Museen und zu wenig Geld."

Der 78 Jahre alte Maler bejaht zwar den grundsätzlichen Auftrag der Museen, zu sammeln, zu schützen und zu bewahren, doch hält er dieses Ideal angesichts der vielen Museen, die es in Deutschland gebe, für obsolet: "Grob geschätzt ist die Hälfte dort Müll. Gehen sie mal in die Lager oder schauen sie in die Bestandkataloge. Wer will das schon alles zusammenhalten?"

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