Vor der nächsten Runde der Tarifverhandlungen am 20. Mai sind am 18. und 19. Mai Orchester und Bühnenkünstler im gesamten Bundesgebiet in Warnstreiks getreten. Unter anderem in Frankfurt/Main, Nürnberg, Kassel, Leipzig, Gießen, Halle, Reutlingen und Münster verzögerten Orchester und Ensembles, deren Rechtsträger Mitglied im Deutschen Bühnenverein sind, angesetzte Proben bis zu einer halben Stunde und arbeiteten die ausgefallene Zeit nicht nach.
Hintergrund der bislang moderaten Streikmaßnahmen ist die Weigerung der Arbeitgeberseite, die Lohntarifverhandlungen für das Jahr 2015 mit den Künstlergewerkschaften gütlich abzuschließen. Tarifvertraglich ist festgelegt, dass sie auf Basis der Ergebnisse des öffentlichen Dienstes erfolgen. Der Deutsche Bühnenverein ließ die Verhandlungen beim letzten Gespräch am 20. April scheitern. Betroffene Künstlergewerkschaften sind die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) und die Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO).
Hintergrund:
Die Tarifeinigung der Länder sieht eine Entgelterhöhung ab dem 1. März 2015 um 2,1 Prozent und ab dem 1. März 2016 um weitere 2,3 Prozent vor, mindestens jedoch 75 Euro. Die im vergangenen Jahr beschlossene Tarifeinigung mit Bund und Kommunen für die Jahre 2014/15 sieht Folgendes vor: Entgelterhöhung ab dem 1. März 2014 um 3,0 Prozent, mindestens aber 90 Euro, ab dem 1. März 2015 um weitere 2,4 Prozent.