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Kulturstiftung des Bundes: 11 neue Projekte setzen sich künstlerisch mit KI-Technologien auseinander

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Die aktuellen Debatten um Künstliche Intelligenz sind meist von utopischen Erfolgsversprechen oder dystopischen Szenarien dominiert. Um innovative und kritische Perspektiven aus der Kunst in diese Debatten einzubringen, wird das Programm „Kunst & KI“ in den kommenden drei Jahren Kulturinstitutionen und Künstlerinnen mit internationalen Forschungseinrichtungen zusammenbringen. Sie experimentieren in künstlerischen Arbeiten mit KI-Technologien und setzen sich mit den gesellschaftlichen Folgen der gegenwärtigen und zukünftigen technologischen Entwicklungen auseinander.

Eine Fachjury wählte jetzt 11 Kulturinstitutionen und -Akteure aus, die im Programm „Kunst & KI“ gefördert werden. Dafür erhalten sie jeweils bis zu 240.000 Euro über einen Zeitraum von 3,5 Jahren. Die Kulturstiftung des Bundes stellt für das Programm eine Fördersumme von insgesamt 3,68 Mio. Euro aus ihrem Etat zur Verfügung.

Katarzyna Wielga-Skolimowska, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes: „Künstliche Intelligenz ruft starke Emotionen hervor – Begeisterung, aber auch große Ängste. Die Kunst kann hier einen wichtigen Raum bieten, um Perspektiven und Zugänge zu KI neu und anders zu denken. Zugleich ist sie geeignet, ganz neue Arbeitsweisen und Techniken mit KI zu erproben. Seien es das Verhältnis von Musik und KI oder humanoide Robotik: Unser Programm ‚Kunst & KI‘ fördert vielfältige künstlerische Ansätze, von denen wir uns neue Impulse erhoffen, um KI-Anwendungen kritisch zu reflektieren und gemeinwohlorientiert nutzbar zu machen."

Die geförderten künstlerischen Ansätze werden in vielfältigen Formaten sichtbar – von Ausstellungen, Texten und Mixed-Reality-Installationen über Performances bis hin zu Live-Rollenspielen und Musik. Thematisch geht es etwa um stimmliche Deepfakes oder die Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen, um KI-basiertes Klonen von menschlichen Körpern, Texten und Stimmen und dessen Auswirkungen auf künstlerische Prozesse oder um die diskriminierende Seite algorithmischer Systeme.

Ein wichtiger Fokus des Programms „Kunst & KI“ liegt auf der gemeinwohlorientierten Technologieanwendung. Dazu gehört die Arbeit mit Open-Source-Lizenzen sowie der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und Daten. So sollen die künstlerischen Arbeiten aus den Projekten zu Beispielen für die zukünftige Auseinandersetzung mit KI-Technologie werden. 

Die Geförderten im Einzelnen: 

  • Mario Pfeifer. Zustand der Nation, Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Sachsen)
  • Alphabete der Automatisierung, Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung Havixbeck (Nordrhein-Westfalen)
  • SPECTRAL DIALOGUES, gamut inc GbR (Berlin)
  • Uncertain Intelligences, Haus der Kulturen der Welt (Berlin)
  • Our Brood, Haus der Kunst München (Bayern)
  • Echoes of the Unwritten, Jüdisches Museum Frankfurt am Main (Hessen)
  • Holly Herndon & Mat Dryhurst: The Trial (AT), K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen)
  • The System Cannot Fail (AT), Musiktheater im Revier Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen)
  • Kaspar 2028, Residenztheater München (Bayern)
  • School of Cow Comfort, Kunsthalle Osnabrück (Niedersachsen)
  • [Who] Rules to Encounter, Theater Dortmund (Nordrhein-Westfalen)

Weitere Details zu allen Geförderten finden Sie auf unserer Website.   

Jury

Die Jury des Programms „Kunst & KI“ setzt sich zusammen aus vier Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen:

  • Yasemine Keskintepe – Freie Kuratorin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU Berlin,
  • Jan Rohlf – Künstlerischer Leiter CTM Festival Berlin,
  • Prof. Sebastian Schmieg – Professor für Interface Design an der HTW Dresden, Künstler und Programmierer und
  • Jeanne Charlotte Vogt – Dramaturgin, Kuratorin und Künstlerische Leiterin des NODE Verein zur Förderung Digitaler Kultur e. V.

 Ausblick

Im Jahr 2026 und im Jahr 2027 finden zwei von der Kulturstiftung des Bundes organisierte mehrtägige Werkstätten statt. Die Geförderten erhalten dabei u. a. Gelegenheit zu kollegialem Austausch über künstlerische Perspektiven und gemeinwohlorientierte Anwendung von Technologien. Bei einem Abschlussfestival im Frühjahr 2028 werden die künstlerischen Arbeiten etwa in Form von Showcases oder Lecture Performances öffentlich präsentiert, sowie aktuelle Entwicklungen aus dem Bereich Kunst und Technologie in einem internationalen Symposium diskutiert.

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