Die Dresdner Philharmonie erhält einen neuen Konzertsaal vom renommierten Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner (gmp). In einer einstimmigen Entscheidung hat eine Jury, bestehend aus acht Architekten und insgesamt sieben Vertretern der Stadt Dresden und der Dresdner Philharmonie unter dem Vorsitz des Hamburger Professors Jörg Friedrich, die Empfehlung ausgesprochen, den Entwurf des Architekten Stephan Schütz, Berliner Niederlassungsleiter von gmp, zu realisieren.
Im Juli 2008 hatte der Dresdner Stadtrat beschlossen, die akustisch ungenügende Spielstätte der Dresdner Philharmonie, den Dresdner Kulturpalast, in einen Konzertsaal der internationalen Spitzenklasse umzubauen. An dem Architektenwettbewerb hatten sich 28 Büros aus ganz Europa beteiligt. Das von Meinhard von Gerkan gegründete Architekturbüro gehört zu den renommiertesten Adressen und hat bereits das Chinesische Nationalmuseum Peking, die Lübecker Musik- und Kongresshalle, das Deutsch-Japanische Zentrum Hamburg oder das Grand Theater im chinesischen Chongqing erbaut.
Der Siegerentwurf erhielt den Zuschlag, da ihm eine Symbiose gelingt zwischen dem Erhalt des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes und einem optisch wie akustisch perfekten Konzertsaal. Das Architekturbüro hat hierzu mit dem Akustiker Wolfgang Ahnert (ADA Acoustic Design Ahnert) zusammengearbeitet.
Besonders die optimale Akustik war die wesentliche Forderung der Dresdner Philharmonie. „Wir freuen uns sehr auf den neuen Saal“, so Philharmonie-Intendant Anselm Rose. „Die akustischen Daten sind hervorragend. Darüber hinaus wird der Saal auch optisch ein echtes Highlight und eine kulturtouristische Attraktion sein. Damit rückt Dresden endlich in die internationale Spitzen-Liga der Konzertstätten auf.“
Der neue Saal, der 1800 bis 1900 Plätze umfassen wird, erhält die sogenannte „Weinberg-Form“, bei dem das Orchester in der Mitte sitzt, umgeben von den Zuschauern auf terrassenförmigen Rängen, wie es sich auch in der Berliner Philharmonie oder dem Leipziger Gewandhaus bewährt hat. Edle Materialien in warmen Tönen bestimmen die Innenausstattung. Der Umbau findet statt von 2012 bis 2014. (nmz - geschätzte Kosten ca. 65 Millionen Euro)
Zusammen mit der Dresdner Philharmonie wird auch die Städtische Bibliothek nach dem Umbau den Kulturpalast nutzen und in verglasten Türmen rechts und links des Konzertsaales ihren Platz finden. Auch das Kabarett „Die Herkuleskeule“ soll im Gebäude ihre neue Spielstätte erhalten. Philharmonie-Intendant Anselm Rose ist überzeugt, „dass damit der Kulturpalast zum kulturellen Herz Dresdens wird.“