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PEN-Mitglied kritisiert Ausladung chinesischer Autoren von Buchmesse

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Frankfurt/Berlin - Der Schriftsteller und Sinologe Tilman Spengler hat die Ausladung von zwei regimekritischen chinesischen Autoren von einem Symposium der Frankfurter Buchmesse kritisiert. Die Veranstalter der Tagung «China und die Welt - Wahrnehmung und Wirklichkeit» hätten sich in dieser Frage nicht gerade mit Eleganz bewegt, sagte Spengler am Freitag im Deutschlandradio Kultur. Der 62-Jährige ist Mitglied der Schriftstellervereinigung PEN, die sich für verfolgte und unterdrückte Autoren einsetzt.

Die Organisatoren der Buchmesse hatten die chinesische Umweltaktivistin Dai Quing und den Regimekritiker Bei Ling gebeten, nicht als Gast an dem Symposium am Wochenende teilzunehmen. Die offizielle chinesische Teilnehmerdelegation habe mit ihrem Fernbleiben von der Veranstaltung gedroht, falls Qing und Ling dort als Gäste auftauchten. China ist in diesem Jahr das Ehrengastland auf der Buchmesse.

In jeder Diplomatie steckten auch ein bisschen Rücksicht und Feigheit, sagte Spengler. Die deutsche Seite habe nicht viel Erfahrung mit staatlichen Zensurstellen in China. «Das ist wohl das erste Lehrgeld, was da bitter bezahlt wird», fügte Spengler hinzu.

 

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