Berlin - Bei der Renovierung der Berliner Staatsoper Unter den Linden geht es nach jahrelangen Verzögerungen nun voran. Am Donnerstag wurde auf der Baustelle des historischen Opernhauses Richtfest gefeiert. «Wir machen die Staatsoper fit für die nächsten hundert Jahre», sagte Bausenator Andreas Geisel (SPD). Der Umbau sei sehr kompliziert gewesen.
Doch wichtige Etappen seien erreicht. Dazu gehörten die Renovierung der Bühnenmaschinerie, die Restaurierung und Erhöhung der historischen Decke sowie der unterirdische Verbindungsbau zwischen den Proberäumen und dem Opernhaus.
Wegen Pleiten bei beteiligten Firmen, Planungspannen und Schwierigkeiten mit dem morastigen Grund und der maroden Bausubstanz sind die Arbeiten an der Staatsoper vier Jahre hinter Plan. Die Kosten sind von ursprünglich 239 Millionen auf inzwischen rund 400 Millionen Euro gestiegen. Das Opernhaus soll am 3. Oktober 2017 für das Publikum öffnen.
Berliner Staatsoper mit Tradition
Die Berliner Staatsoper Unter den Linden kann auf eine über 260-jährige Geschichte zurückblicken und musste schon einige Umbauten über sich ergehen lassen. Sie wurde unter Friedrich dem Großen im Jahr 1742 als Königliches Opernhaus eröffnet. Es war das erste königliche Theatergebäude Deutschlands, das aus dem Schloss herausgelöst war. Es wurde nach den Entwürfen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff und Friedrich II. errichtet.
Nach einem Brand 1843 wurde die Oper von Carl Friedrich Langhans wiederaufgebaut. Auch im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt und zwischen 1952 und 1955 wiederaufgebaut. Mit ihren gut 1300 Plätzen ist sie vergleichsweise klein.
Die ersten Generalmusikdirektoren der Lindenoper waren Gaspare Spontini (1820-42) und Giacomo Meyerbeer (1842-45), zu den späteren gehörte Richard Strauss (1909-1918). Seit 1992 ist Daniel Barenboim Generalmusikdirektor.