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Der Ticketschwarzmarkt schadet Fans, Künstler*innen und Veranstaltenden

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Wie funktioniert die Masche und wie kann man sich schützen? Der Bundesverband Deutscher Konzertveranstalter will aufklären
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Der Bundesverband Deutscher Konzertveranstalter (BDKV) kämpft derzeit verstärkt gegen missbräuchliche Praktiken beim Kartenverkauf auf unautorisierten Plattformen. In einer Pressemitteilung vom 17. Januar 2024 heißt es: „Immer seltener gilt für Besuchende von Konzerten und anderen Veranstaltungen die Gewissheit, dass eine Eintrittskarte echt ist und überall gleich viel kostet. Das liegt vor allem an unautorisierten Online-Wiederverkaufsstellen, auf denen Ticketpreise durchschnittlich um 250 Prozent über ihrem tatsächlichen Nennwert liegen. Aktuell beträgt der geschätzte Wert des Ticket-Wiederverkaufsmarktes weltweit 12 Milliarden Euro. In diesem Geschäft mischen immer wieder auch kriminelle Player mit und sorgen dafür, dass betrogene Fans ihr Vertrauen in die Konzertbranche verlieren. Um das Publikum genauso wie Künstler*innen und Veranstaltende zu schützen, fördert der BDKV Rechtssicherheit und fairen Wettbewerb.“

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Der Hintergrund: Ob seatwave, viagogo oder getyourticket – auf speziellen und vom Publikum schwer zu kontrollierenden Online-Marktplätzen bieten unautorisierte Verkäufer überteuerte und gelegentlich sogar gefälschte Tickets an. „Fans, die auf diese dubiosen Angebote hereinfallen, zahlen nicht nur ein Vielfaches des Nominalpreises, sondern werden im schlimmsten Fall am Einlass abgewiesen und reisen somit vergeblich zur Veranstaltung an. Der berechtigte Ärger richtet sich dann an die unbeteiligten Veranstaltenden beziehungsweise die Künstler und Künstlerinnen, die jedoch zumeist kaum eine Handhabe gegen die Abzocke haben”, beschreibt Johannes Ulbricht, Justiziar des BDKV, die Situation. 

Und weiter: „Mit gezielten juristischen Maßnahmen geht der BDKV aktiv gegen dubiose Anbieter und Anbieterinnen am Markt vor und legt ihnen so das Handwerk. Erster Schritt ist dabei meist die Abmahnung nach Wettbewerbsrecht. Kommen die Anbieter nicht der geforderten Unterlassung nach, werden weitere Schritte wie die Klage geprüft. Im Fall von getyourticket beobachten wir aktuell genau, wie sich das Unternehmen verhält und schließen eine Klage nicht aus.” Der Verband weist darauf hin, dass missbräuchliche Praktiken beim unautorisierten Tickethandel nicht nur dem Publikum schaden, sondern allen Stakeholdern eines Konzertes: Weder Künstler*innen noch Veranstaltende werden an den Gewinnen, die mit der Kartenspekulation erzielt werden, beteiligt. Sie haben keinen Einfluss darauf, dass Tickets auf dem Zweitmarkt mit gewaltigen Preisaufschlägen, aber ohne eigene Leistung und eigenes wirtschaftliches Risiko erhöht werden.

Das typische Muster: Unautorisierte Kartenverkäufer*innen versuchen, in den Trefferlisten von Suchmaschinen möglichst weit oben platziert zu werden, damit die Fans gleich beim ersten Klick auf ihrem Shop landen. Kartenkäufer halten diese Angebote für autorisiert und bekommen einen sicheren Kauf zum Normalpreis vorgegaukelt. Suchmaschinen ermöglichen diese Irreführung, indem sie Werbung von nicht autorisierten Ticket-Weiterverkaufsplattformen wie Viagogo prominent platzieren. Zudem versuchen dubiose Kartenverkäufer*innen oft, einen künstlichen Zeitdruck zu schaffen, indem sie beim Verkaufsvorgang suggerieren, es wären nur noch wenige Karten verfügbar. 

  • Weitere Informationen und Hinweise auf unlautere Wettbewerber unter: www.bdkv.de
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