Body
+++ Salzburger Festspiele: Stockhausen-Uraufführung +++ Studie: Gehirn spiegelt Musikbegabung wider +++ 40 Millionen Amerikaner tauschen online Musik +++ Elvis Presley posthum erneut Nummer Eins +++
Salzburg: Stockhausen-UraufführungFür die Salzburger Festspiele 2003 hat Karlheinz Stockhausen den letzten Teil seiner musikszenischen Reihe "Licht" komponiert. Das sagte der 73-jährige Musiker, der als einer der überragenden Komponisten der Gegenwart gilt, am Montag in Kürten bei Köln.
Er hatte bereits 1977 damit begonnen, die sieben Wochentage musikalisch darzustellen. 1981 war als erstes die Oper "Donnerstag" in der Mailänder Scala uraufgeführt worden. In den Folgejahren wurden die Kompositionen für die übrigen Wochentage, außer "Mittwoch" und "Sonntag", in Leipzig und Mailand gezeigt.
In Salzburg wird am 29. August 2003 nun der "Sonntag" uraufgeführt. In dem etwa 40-minütigem Opus habe er den Wochentagen auch Düfte zugeordnet, die dem Publikum von sieben Solisten erläutert würden, kündigte Stockhausen an.
Im Bemühen um ein modernes Gesamtkunstwerk wolle er auch elektronische Klänge sowie Farben, Kostüme, Bewegungen und Lichtreflexe in die Komposition einweben. Die bereits fertige Komposition "Mittwoch" wartet nach Angaben des Komponisten noch auf ihre Premiere.
Gehirn spiegelt Musikbegabung wider
Musikalische Begabung spiegelt sich neuen Untersuchungen zufolge im Gehirn wider. Wie Heidelberger Wissenschafter herausgefunden haben, ist eine bestimmte Region im Hörzentrum des Gehirns bei Profi-Musikern größer und aktiver als bei unmusikalischen Menschen. Unklar ist, ob die Unterschiede genetischer Natur sind oder ob die Profis in ihrer Jugend ihr Gehirn durch einen ausgeprägteren Kontakt zur Musik sozusagen selber trainiert haben, berichten Forscher in einer Vorabveröffentlichung des Fachblatts "Nature Neuroscience".
Um herauszufinden, ob sich Musikerhirne von "unmusikalischen" Gehirnen unterscheiden, verglichen Peter Schneider vom Fachbereich Physik der Universität Heidelberg und seine Mitarbeiter Profi-, Amateur- und Nicht-Musiker. Sie spielten den Probanden einzelne Töne vor und zeichneten dabei die Signale des Gehirns in der so genannten Heschl-Querwindung auf. Anschließend maßen die Forscher die Größe dieser Gehirnregion.
Profis und Nicht-Musiker ließen sich anhand der Reaktionen auf die Töne und der Größe der Hirnbereiche klar voneinander trennen. Amateure bewegten sich stets zwischen beiden Gruppen. Die Ergebnisse dieser Hirnuntersuchung bestätigten sich auch in einem Begabungs- Test: Je größer und aktiver die Gehirnregion, umso besser schnitten die Probanden im Test ab.
40 Millionen Amerikaner tauschen online Musik
Rund 40 Millionen Amerikaner (ca. ein Fünftel der US-Bevölkerung) tauschen nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens Ipsos Reid Musikstücke im Internet. Auch nach der Schließung der Tauschbörse Napster erfreut sich danach die Nutzung bestimmter Webangebote oder Tauschbörsen wie Morpheus oder Audio Galaxy vor allem bei jungen Leuten zwischen 12 und 24 Jahren weiterhin großer Beliebtheit. Ein Viertel der Bevölkerung (25 Prozent) besitzt mittlerweile einen Personal Computer mit CD-Brenner, teilte das Unternehmen mit.
Insgesamt 81 Prozent der Befragten gaben an, dass sie trotz der Möglichkeiten des kostenlosen Herunterladens von Songs genauso viel oder sogar mehr Geld für Musik-CDs ausgegeben hätten. Vor rund zwei Jahren war die Marktforschung Jupiter Communications zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Nach beiden Studien nutzten die Online- Tauschbörsen vor allem «Musik-Enthusiasten», die im Internet auch nach ausführlicheren Informationen wie Liedtexten oder Tourkalendern suchten. 47 Prozent dieser Nutzer haben nach Angaben von Ipsos schon einmal nur deshalb eine CD gekauft, weil sie über Informationen im Internet darauf aufmerksam geworden waren.
Die Musikindustrie beklagt dagegen seit Jahren Umsatzausfälle in Milliardenhöhe. Schuld daran sollen vor allem auch die wachsende Verbreitung von CD-Brennern und kostenlose Raubkopien im Internet sein. Nach einer Studie des amerikanischen Musikindustrie-Verbandes RIAA haben 23 Prozent der Musikfans im Alter zwischen 12 und 54 Jahren im vergangenen Jahr nicht mehr CDs als zuvor gekauft, weil sie die meisten Lieder kopiert oder aus dem Internet heruntergeladen haben. Für seine jüngste Erhebung befragte Ipsos zwischen dem 25. April und 1. Mai 2002 insgesamt 1113 Männer und Frauen über 12 Jahren.
Elvis Presley posthum erneut auf Nummer Eins
25 Jahre nach seinem Tod steht Elvis Presley erneut an der Spitze der britischen Hitparaden. Zu seinem ungewöhnlichen Comeback verhalf ihm ein niederländischer DJ, der einen vergleichsweise unbekannten Titel des "King" neu mischte: "A Little Less Conversation" ist in einem aktuellen Werbespot des Sportartikelherstellers Nike zur Fußball-Weltmeisterschaft zu hören.
Mit seiner überraschenden Rückkehr auf die Nummer Eins schlägt Elvis den Rekord, den er sich bislang mit den Beatles teilen musste - niemandem sonst ist es in den vergangenen 50 Jahren gelungen, sich 18 Mal an die Spitze der britischen Charts zu spielen.
"A Little Less Conversation" war ursprünglich 1968 als Rückseite der Single "Almost In Love" erschienen, ohne jemals sehr bekannt zu werden.