Das Kunstfest Weimar ist am Sonntag mit einem Besucherrekord zu Ende gegangen. Über 33.000 Zuschauer – etwa zehn Prozent mehr als im Vorjahr – sahen in den vergangenen 16 Tagen die rund 30 Produktionen mit über 100 Veranstaltungen. Thematischer Schwerpunkt waren 100 Jahre russische Oktoberrevolution und ihr bis heute wirkendes Erbe. Kunstfest-Chef Christian Holtzhauer sagte, er freue sich, dass das Publikum die Herausforderung einer kritischen und auch differenzierten Auseinandersetzung mit der kommunistischen Epoche angenommen habe. Holtzhauer wechselt in der Spielzeit 2018/2019 an das Nationaltheater Mannheim.
Die meisten Veranstaltungen waren ausverkauft. Schauspieler, Musiker und Tänzer kamen unter anderem aus China, Russland, Serbien, Frankreich, Afghanistan, Israel und Deutschland.
Gleich mehrere Projekte begaben sich auf die Suche nach baulichen und mentalen Spuren des „real existierenden Sozialismus“ in der DDR.
Öffentlicher Anziehungspunkt war die für das Festival angefertigte „Weltkarte der kommunistischen Revolution 1917-2017“ des Chinesen Dai Hua. Sergej Prokofjews monumentale „Kantate zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution“ – aufgeführt von der Staatskapelle Weimar, dem Luftwaffenmusikkorps Erfurt und dem Ernst Senff Chor Berlin – zeugte wie kaum ein anderes Werk von der unheilvollen Verknüpfung von Kunst und Politik im 20. Jahrhundert, hieß es.
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