Berlin - Zu einem «Wagner-Concil» in Vorbereitung auf seine Eröffnungspremiere bei den Bayreuther Festspielen am 25. Juli hat der Regisseur Sebastian Baumgarten am Sonntag in die Berliner Akademie der Künste eingeladen. Schauspieler der Berliner Volksbühne, darunter Thomas Langhoff, Bernhard Schütz, Fabian Hinrichs und Kathrin Angerer, lasen das Libretto der Oper «Tannhäsuer oder der Sängerkrieg auf Wartburg» mit verteilten Rollen und mit großer Dramatik.
Schon Richard Wagner, der umstrittenste Künstler unter den Akademie-Mitgliedern, habe gemeinsam mit Friedrich Nietzsche eigentlich jedes Jahr zu seinen Festspielen ein solches Concil geplant, sagte Baumgarten. Rund drei Wochen sollte am Text der Opern gearbeitet werden, erst dann sollte die Musik dazukommen, so wollte es Wagner, sagte Baumgarten. Zustande gekommen seien diese Text-Vorbereitungswochen vor Beginn der Festspiele allerdings wegen des Zerwürfnisses mit Nietzsche nie. Für Baumgarten beginnen die Proben auf dem Grünen Hügel am 5./6. Juni. «Dies hier ist für mich und mein Regieteam eine öffentliche Arbeitssituation, um den Text auszuprobieren und anschließend in einer kleinen Runde aus Mitgliedern des Regieteams sowie Künstlern und Wissenschaftlern nicht-öffentlich zu diskutieren», sagte der Berliner Regisseur, der zum ersten Mal in Bayreuth inszenieren wird.