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Berlin (ddp-bln). Musik des 20. Jahrhunderts soll auch weiterhin eine wichtige Rolle in den Programmen des Berliner Sinfonie-Orchesters (BSO) spielen. Das sagte Konzerthaus- und BSO-Intendant Frank Schneider am Freitagabend im Anschluss an das BSO-Festkonzert zum 50-jährigen Bestehen im hauptstädtischen Schinkelschen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt.
Die Uraufführung des Abends, Friedrich Cerhas «Hymnus», wurde vom Publikum begeistert gefeiert. Schon zu DDR-Zeiten hatte es in Koproduktion der Staatsopern Wien und Berlin und der Salzburger Festspiele eine Cerha-Uraufführung gegeben: von seiner Opernversion von Brechts «Baal» mit Theo Adam in der Titelrollen sowohl bei den Aufführungen in Salzburg, Wien und Berlin.Der «Hymnus» meidet alle sonst oft mit diesem Begriff verbundene Pathetik. Erst jenseits der Mitte der rund 20-minütigen Komposition, die verhalten, ruhig fließend vielstimmig beginnt, kommt es zu größeren Steigerungen und dann wieder zu einer Besänftigung. Die Klänge werden übereinander geschichtet. Allein die Streicher sind 29-fach geteilt.
Viele Male mussten sich der 75-jährige Komponist und BSO-Chefdirigent Eliahu Inbal vor dem Publikum verbeugen.