Die “Unabhängige Vereinigung für Musik der Gegenwart” wurde am 9. Dezember 1989 im Zeichen der politischen Wende gegründet, "um frei von ideologischer Beeinflussung eigenständig für zeitgenössische Musik einzutreten". Vorausgegangen waren 1988/89 zwei "semi-legale" Festivals, die in der Nische der Denstedter Dorfkirche stattfanden. Basis dieser Bemühungen waren die Aktivitäten des seit 1980 bestehenden "Ensembles für Intuitive Musik Weimar" (EFIM), dass sich in Kirchen oder illegalen Galerien um Aufführungen tabuisierter Avantgardemusik vor allem westlicher Provenienz bemühte.
Als Initiator fungierte der Organist Michael von Hintzenstern, der als Preisträger des Internationalen Kompositionswettbewerbes 1976 in Boswil (Schweiz) einen Studienaufenthalt nutzte, um ein internationales Kontaktnetz aufzubauen. Dabei ging es zugleich um eine Intensivierung der internationalen und deutsch-deutschen Kulturkontakte. Dafür steht an erster Stelle der Name des in der DDR tabuisierten Komponisten Karlheinz Stockhausen, mit dem Michael von Hintzenstern seit 1970 korrespondierte und den er erstmals am 16.12.1976 in Kürten treffen konnte.
Bei den 1. Tagen Neuer Musik (30.08. bis 01.09.1988) fanden anlässlich des 60. Geburtstages von Stockhausen sechs Konzerte mit 22 Werken des Komponisten (6 DDR-Erstaufführungen) mit dem Kölner Solisten Markus Stockhausen (Trompete/Flügelhorn) und EFIM statt. Die 2. Tage Neuer Musik (15. bis 17. September 1989) widmeten dem Komponisten und Obertonsänger Michael Vetter (Freiburg im Breisgau) acht Konzerte und ein Interpretationsseminar. Seit 1990 ist das Festival offizieller Bestandteil des Weimarer Musiklebens und widmet sich jeweils einem speziellen Thema. Ehrenpatrone des gemeinnützigen Vereins wurden seither Karlheinz Stockhausen (Köln), Francis Dhomont (Paris) und Henry Pousseur (Waterloo).
Seit 1992 veranstalten die Klang Projekte Weimar außerdem die Konzertreihe "Neue Wege zur Musik - Wege zur Neuen Musik", die das Ziel verfolgt, die Klassikerstadt und weitere Orte Thüringens für zeitgenössische Musik zu erschließen. Dabei sind sie stets auf der Suche nach "besonderen Orten", wie z. B. dem Steinbruch Ehringsdorf. Der Aktionsradius reicht von Altenburg bis Meiningen, von Posterstein bis Sondershausen. Als Partner fungieren Kulturvereine ebenso wie Kirchgemeinden, aber auch die Thüringer Landesvertretungen beim Bund in Berlin oder bei der EU in Brüssel.
Neu gegründet wurde 2009 die Konzertreihe KLANG RAUSCH ORGEL mit zunächst drei Veranstaltungen in Erfurt, Denstedt und Weimar. Dies reiht sich in das Gesamtkonzept ein, zum Teil nur noch temporär für Gottesdienste genutzte Kirchen als “Kulturorte” (Ausstellungen, Klanginstallationen, Konzerte) zu nutzen..
Seit August 1999 dient die wöchentliche Sendung NEUE TÖNE (jeden Mittwoch, 23.00 bis 0.00 Uhr) auf Radio LOTTE Weimar der Vermittliung zeitgenössischer Musik, der Erpobung neuer radiphoner Formen sowie der Präsentation regionaler, nationaler und internationaler Komponisten, Ensembles und Werke. Bisher wurden weit über 500 Sendungen ausgestrahlt. Nun wird das eigene Jubiläum beleuchtet!
Dem 20-jährigen Bestehen der Klang Projekte Weimar ist am 9. Dezember um 23 Uhr eine einstündige Sendung von Radio LOTTE Weimar gewidmet, die über Livestream weltweit im Internet empfangen werden kann.
http://www.neue-musik-thueringen.de