Mailand - Mit 92 Jahren hat der ungarische Komponist György Kurtag seine erste Oper geschrieben. «Fin de Partie» ist die Vertonung des gleichnamigen Samuel-Beckett-Dramas (dt. «Endspiel») und wird am 15. November an der Mailänder Scala uraufgeführt. Einige Jahrzehnte lang habe Kurtag das Verlangen begleitet, Becketts Stück zu vertonen, hieß es in einer Mitteilung am Donnerstag.
Rund sieben Jahre habe der Komponist an der 450-seitigen Partitur gearbeitet. «Fin de Partie» sei mit zwei Stunden Dauer zugleich die mit Abstand längste Komposition des als «Meister der Miniaturen» gefeierten Avantgardisten.
Inszeniert wird das Werk von Pierre Audi. Dirigent der Uraufführung ist Markus Stenz, Chefdirigent des niederländischen Radio Filharmonisch Orkest. «Bei Beckett geschieht extrem wenig im Stück - und dem entspricht Kurtag musikalisch. Beide beherrschen die Kunst, mit ganz wenigen Tönen respektive Worten ganz viel zu sagen», wird der frühere Kölner Generalmusikdirektor in der Mitteilung zitiert.