Donaueschingen - Die Donaueschinger Musiktage wagen im 95. Jahr ihres Bestehens künstlerische Experimente mit moderner Unterhaltungsmusik. In einzelnen Werken werde unter anderem dem Phänomen des deutschen Schlagers der 60er und 70er Jahre sowie der modernen Popmusik nachgegangen, sagte Festivalchef Björn Gottstein zum Auftakt des drei Tage dauernden Festivals am Freitag in Donaueschingen.
Auch ein experimenteller Techno-Künstler werde bei dem bis Sonntag dauernden Festival auftreten. Zudem untersuche ein ungarischer Komponist die Wirkung des mythischen Sirenengesangs. Hinzu kämen mehrere Orchesterkonzerte sowie Klanginstallationen.
Die 1921 gegründeten Donaueschinger Musiktage, die jährlich vom Südwestrundfunk (SWR) organisiert werden, sind nach eigenen Angaben das weltweit älteste und bedeutendste Festival für Neue Musik. Es werden, wie in den Vorjahren, rund 10 000 Konzertbesucher erwartet. Spielen werden den Angaben zufolge insgesamt 280 Musiker. Hinzu kommen 23 Komponisten und Klangkünstler.
Auf dem Programm stehen in diesem Jahr 17 Uraufführungen, sagte Gottstein. Geplant waren ursprünglich 18 Uraufführungen, doch eines der Werke wurde den Angaben zufolge nicht rechtzeitig fertig.
Allein sechs Uraufführungen in Donaueschingen bestreitet das neu gebildete SWR Symphonieorchester. Es wird erstmals bei dem Festival auftreten. Hinzu kommen weitere zeitgenössische Ensembles wie das Klangforum Wien und das in Freiburg ansässige Ensemble Recherche.
SWR Symphonieorchester
Eröffnungskonzert der Donaueschinger Musiktage am Freitag, 14. Oktober 2016, 20:00 Uhr
Live-Videostream hier ab 20 Uhr: Uraufführungen von Jan W. Morthenson, Martin Jaggi, James Dillon und Klaus Schedl.