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Regensburgs Generalmusikdirektor Guido Johannes Rumstadt wird seinen noch für die laufende Spielzeit geltenden Vertrag nicht verlängern. Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, reagiert er damit auf Etatkürzungen, die zuletzt dazu führten, dass das Orchester keine Aushilfen mehr engagieren kann.
Zu diesen Einschnitten sah sich Intendant Ernö Weil veranlasst, nachdem das Drei-Sparten-Haus, das seit der Wiedereröffnung des historischen Theaters am Bismarckplatz (2001) drei Stätten bespielt, finanziell immer stärker unter Druck geriet. Weil hatte von seiner Vorgängerin, Marietheres List, bereits eine erhebliche Schuldenlast übernommen, die sich aufgrund der hohen Betriebskosten angehäuft hatte. Die Stadt war nicht bereit, den Etat des Theaters entsprechend aufzustocken.Rumstadt, der das Regensburger Orchester seit 5 Jahren leitet, werden aber auch künstlerische Differenzen mit dem seit vergangenem Jahr amtierenden Intendanten nachgesagt, der eine populärere Programmpolitik favorisiert. Rumstadt hatte sich dagegen immer wieder für zeitgenössische Werke und selten gespieltes Opernrepertoire stark gemacht. Zu nennen wären in diesem Zusammenhang die szenische Uraufführung von Walter Braunfels‘ „Der Traum ein Leben“ sowie die Produktionen von Detlev Glanerts „Joseph Süß“, Carl Maria von Webers „Oberon“ oder Alfredo Catalanis „Loreley“.
jmk
Siehe auch unter:
http://www.nmz.de/nmz/nmz2001/nmz12/stadt-regensburg.shtml
(Stadtporträt Regensburg)
http://www.nmz.de/nmz/nmz2000/nmz04/rumpf/bericht-koch-glanert.shtml
(Bericht „Joseph Süß“)
http://www.nmz.de/nmz/nmz2001/nmz06/bericht-braunfels.shtml
(Bericht „Der Traum ein Leben“)