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Osterklang-Installation: "Himmel über Wien"

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(orf) Die Bewegung der Planeten im Kosmos sinnlich erlebbar machen will das Musikfestival Osterklang (22.3.-1.4.) mit der Licht- und Klanginstallation "Himmel über Wien".

Mit Sphärenmusik, einer kosmischen Ursymphonie und Planetengeschichten verwandeln der Electronic-Musiker Christian Fennesz, der Jazzmusiker und -komponist Wolfgang Muthspiel, der Märchenerzähler Folke Tegetthoff und die Lichtkünstlerin Katja Krusche den Volksgarten in einen "polydimensionalen" Raum, in dem das Weltall sichtbar, hörbar und spürbar werden soll.

Konfrontieren und irritieren

Wie schon beim "Engelspfad", bei dem in den vergangenen drei Jahren Engelsstatuen und Relieffiguren in der Wiener Innenstadt mit Licht und Ton animiert wurden, ist auch das Nachfolgeprojekt Kunst im öffentlichen Raum, die "konfrontieren, vielleicht sogar irritieren" soll, so Wiens Musikintendant Roland Geyer am Freitag bei der Präsentation des Projekts. Für das Konzept verantwortlich zeichnen wieder Mia Zabelka/enterprise z und Karin Schorm/cbb-projects.

Solarwinde von der NASA

Mittels Lautsprechern auf Büschen und Bäumen überzieht Fennesz den Volksgarten mit einem Klangteppich aus elektronisch bearbeitetem kosmischem Grundrauschen, zusammengesetzt aus Klängen der Solarwinde und elektromagnetischen Schwingungen, die direkt von der NASA zur Verfügung gestellt wurden. Inmitten dieser akustischen Landschaft sind - durch auf verschiedenen Ebenen angebrachte Lautsprecher - vier Klangsäulen installiert, wo die Besucher Folke Tegetthoffs Mini-Hörspielen mit von ihm erdichteten Planeten-Märchen lauschen können. Die für heuer ausgewählten vier Planeten Merkur, Mars, Jupiter und Saturn sind den vier Elementen zugeordnet.

Theseustempel als mystisches Zentrum

Das mystische Zentrum der Installation soll der Theseustempel bilden. Dort erklingt Muthspiels kosmische Symphonie - komponiert auf der Basis des "Sphärenmusik"-Systems von Johannes Kepler, der herausgefunden hatte, dass die Planeten in ihrer Umlaufbahn bestimmte Frequenzen durchlaufen und ihnen Töne und Farben zugeordnet hatte - und verbindet sich mit Krusches pulsierender "Urlicht"-Installation. Krusche überzieht den Innenraum mit abstrakten Projektionen und taucht die Fassade samt Säulen in Rot, Blau und Gelb und den Park in weißes Licht. Auf einem Computerterminal kann man hier auch seine Geburtsdaten eingeben und auf einer Mini-CD seine ganz persönliche "Himmelsmusik der Geburtsstunde" erwerben.

Der "Himmel über Wien" soll ein internationales Signal sein, dass Wien nicht nur klassische und moderne, sondern auch ganz neue Musik zu bieten habe, wünscht sich Geyer, der mit Besucherzahlen zwischen 10.000 und 50.000 rechnet und den "Himmel über Wien" auch in den kommenden Jahren zum Klingen bringen will.

Tipp:

Die Installation Osterklang wird zwischen 23.3. und 1.4. täglich von 19.30 bis 21 Uhr hör- und sichtbar sein, der Zutritt ist frei.

Produziert werden auch wieder begleitende zwei-oder dreisprachige Booklets. Finanziert wird das Projekt ausschließlich von der Stadt Wien, die Kosten betragen zwischen 50.000 (688.015 S) und 60.000 Euro.
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