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Bei dem mit 639 Jahren längsten und langsamsten Konzert der Welt wird am Montag einer der seltenen Tonwechsel vollzogen. Seit dem 5. Februar 2003 ist in der Halberstädter Burchardikirche lediglich der erste Ton des Orgelwerks des amerikanischen Avantgarde-Komponisten John Cage zu hören. Davor gab es erst mal eine zweijährige Pause.
Nach dem über ein Jahr anhaltenden Dauerton folgt endlich ein Klangwechsel beim «ASLSP - As SLow aS Possible», «so langsam wie möglich», wie die John-Cage-Orgel-Stiftung in Halberstadt informierte. Der Tonwechsel wird am Abend mit einem künstlerischen Rahmenprogramm begangen. Am 5. August ist wieder ein Tonwechsel geplant, der dann bis zum 5. März 2006 gleichbleibend gespielt wird.Das Orgelstück «As slow as possible so langsam wie möglich» war am 5. September 2001 mit dem Einschalten des Orgelmotors und des Blasebalges in der Halberstädter Burchardikirche offiziell gestartet. Die einzelnen Töne und Pausen können Monate und Jahre dauern.
http://www.john-cage.halberstadt.de
Dazu die "offizielle Halberstädter John-Cage-Info:
Hektik beim langsamsten und längsten Musikstück der Welt
Seit dem 5. September 2001, dem 89. Geburtstag des Avantgarde-Komponisten und Künstlers John Cage, läuft das langsamste und längste Konzert, das die Welt je gehört hat: organ2/ASLSP.
As SLow aS Possible, so langsam wie möglich, das heißt 639 Jahre wird das Orgelstück in der Burchardikirche in Halberstadt aufgeführt.
Langsam ging es los, mit einer Pause. Seit dem 5. Februar 2003 erklingt der erste Akkord: ein gis‘, ein gis‘‘ und ein h‘. Jetzt ist es mit der Ruhe vorbei. Am 5. Juli 2004 kommen ein e und ein e‘ hinzu, das wird von der John-Cage-Orgel-Stiftung gebührend gefeiert. Und wie kann man die Ankunft von Tönen besser feiern als mit einem Konzert.
Am 5. Juli um 6.39 pm wird der Obertonsänger Claude Laurion die Töne des ersten Klanges für eine eigene Live-Komposition übernehmen. Diese werden dazu von der Burchardikirche in das danebenliegende Herrenhaus überspielt und zum Ausgangspunkt von Claude Laurions Komposition und Improvisationen. Anschließend wird in der Burchardikirche der Tonwechsel vollzogen.
Immer noch wird das Cage-Stück organ2/ASLSP auf einer vorläufigen Orgel gespielt, deren Vorderansicht, der Prospekt, ein verkleinertes Abbild der endgültigen Cage-Orgel darstellt. Dies liegt nun nicht daran, dass die Halberstädter noch langsamer als langsam sind, sondern ist einzig und allein den noch fehlenden Finanzen geschuldet.
Das Halberstädter John-Cage-Orgel-Projekt wird ausschließlich privat durch die John-Cage-Orgel-Stiftung und durch Spenden finanziert. Das längste Konzert der Welt macht in unserer schnelllebigen und hektischen Zeit in einzigartiger Weise die „Entdeckung der Langsamkeit“ möglich und erfahrbar. Dafür braucht es Unterstützung und Sponsoren.
Auf keinen Fall sollte man aber die Tonwechsel versäumen. Es dauert zwar nicht ganz so lange wie bis zum nächsten Venusdurchgang, aber bis zum 5. März 2006 müsste man sich schon gedulden, und wer weiß heute schon, ob er da wirklich Zeit hat. Mit der Eintrittskarte(15,- EUR) erhält man gleichzeitig eine Grafik von Olaf Wegewitz.
Karten:
Halberstadt-Information, Hinter dem Rathause 6, 38820 Halberstadt, Tel:03941/551815, Fax: 03941/551089
eMail: halberstadt-info [at] halberstadt.de (halberstadt-info[at]halberstadt[dot]de)
oder:
Stadtmarketing Halberstadt, Tel. :03941/5730819, Fax : 03941/5730833