Rudolstadt - Mit einem Auftritt der israelisch-kanadischen Künstlerin Yael Deckelbaum und ihrer Band ist Deutschlands größtes Festival für Weltmusik gestartet. Die 39-Jährige sang am Donnerstag vor Tausenden Zuhörern in strömendem Regen im Rudolstädter Heine-Park mit ihrem «Prayer for the mothers»-Ensemble. Damit eröffnete sie die bis Sonntagabend dauernde Konzertreihe in Thüringen.
Nach Angaben der Festivalleitung werden dieses Jahr über 1200 Künstler aus aller Welt erwartet, unter anderem aus so unterschiedlichen Ländern wie Spanien, Kanada, Polen, Albanien, Tunesien und Portugal. Der Länderschwerpunkt ist Estland.
Die Musiker sind auf mehr als 20 Bühnen in der Stadt zu erleben. Zu den Höhepunkten gehört alljährlich die Vergabe der Weltmusikpreise RUTH im Hof von Schloss Heidecksburg. Der Hauptpreis geht am Samstag an die deutsche Musikerin Cymin Samawatie, die zu den kreativsten Künstlerinnen der deutschen Ethno-Jazz-Szene zählt.
Das Rudolstadt Festival - ehemals TFF Rudolstadt - geht dieses Jahr in seine 28. Auflage. Die Wurzeln reichen aber noch weiter zurück: Mitte der 1950er Jahre wurde in der Stadt das 1. Fest des Deutschen Volkstanzes gefeiert, mit dem die DDR-Führung gegen die «amerikanische Unkultur» ankämpfen wollte. 1991 wagte die Stadt mit neuem Konzept den Neustart.