Osnabrück - Mit vier Uraufführungen in den Sparten Schauspiel und Tanztheater geht das Osnabrücker Theater in die Spielzeit 2010/11. Man wolle auch in Zukunft neue Wege gehen, kündigte der Intendant Holger Schultze am Montag bei der Vorstellung des neuen Spielplans an. Die Inszenierung von Puccinis Oper «Madama Butterfly» finde durch die Kooperation zwischen dem Tanztheater, dem Orchester und dem Chor des Theaters die neue Form der «Tanz-Oper». «Das gab es bisher noch nie in Deutschland», sagte Schultze.
Neben den Uraufführungen der Stücke «Friday Night» des deutschen Dramatikers Oliver Bukowski, «Amok» nach dem Roman von Emmanuel Carrère und «Requiem» von Nanine Linning recherchiert die Autorin Juliane Kann für ihr Stück «Himmel oder Hölle» momentan in Osnabrücker Seniorenheimen. Zudem steht die deutsche Erstaufführung des Schauspiels «Alles über meine Mutter» nach dem Film von Pedro Almodóvar auf dem Spielplan des Theaters. Schultze, der nach der Spielzeit 2010/11 ans Heidelberger Theater wechselt, sagte, er sei sehr froh, dass dieses Stück in Osnabrück gespielt werden könne, da Almodóvar die Rechte seiner Stücke selbst verwalte. Das Osnabrücker Theater sei nun das erste in Deutschland, das dieses Stück aufführen dürfe.
Für die laufende Saison zogen die Verantwortlichen bereits eine positive Bilanz. Das von Johann Kresnik inszenierte Stück «Felix Nussbaum» (über den gleichnamigen Maler) und Nanine Linnings Tanztheater-Stück «Synthetic Twin» hätten für eine Auslastung des Theaters von über 80 Prozent gesorgt, sagte der kaufmännische Direktor Matthias Köhn. Ab der sechsten beziehungsweise fünften Vorstellung seien alle 600 Karten des Theaters ausverkauft gewesen.