Donaueschingen - Mit dem Themenschwerpunkt musikalische Großformen haben am Freitag die Donaueschinger Musiktage begonnen. Das drei Tage dauernde Festival in Donaueschingen im Schwarzwald bringe zehn umfangreiche Kompositionen in verschiedenen Besetzungen zur Uraufführung, sagte ein Sprecher des Festivals zur Eröffnung.
Sie nähmen entweder Bezug auf historische Vorbilder wie Anton Bruckner (1824-1896) und Richard Wagner (1813-1883) oder gingen komplett neue Wege. Experimentiert werde mit musikalischen Strukturen und mit neuen Darstellungsformen. Zudem führe das Festival die weltweit wichtigsten Ensembles für Neue Musik zusammen.
Die 1921 gegründeten Donaueschinger Musiktage, die jährlich vom Südwestrundfunk (SWR) organisiert werden, sind nach eigenen Angaben das weltweit älteste und renommierteste Festival für Neue Musik. Es werden, wie in den vergangenen Jahren, rund 10 000 Konzertbesucher erwartet. Die meisten Konzerte sind bereits seit Wochen ausverkauft, sagte Festivalleiter Armin Köhler.
Einen Teil des Programms bestreitet das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung von Pascal Rophé, Wolfgang Lischke und Christopher Sprenger. Gespielt werden unter anderem zwei Werke für verschiedene Orchestergruppen von Walter Zimmermann und Bernhard Lang. Den Abschluss des Festivals bildet ein gemeinsamer Auftritt des Sinfonieorchesters mit dem SWR Vokalensemble, dem Ensemble Modern sowie dem Bläsertrio Recherche. Es werden Werke von Alberto Posedas, Bruno Mantovani und Philippe Manoury aufgeführt.
Das Klangforum Wien ist in Donaueschingen mit zwei Konzerten präsent. Und das Solistenensemble «Kaleidoskop» bringt in der Donaueschinger Brauerei ein experimentelles Musiktheater von Georg Nussbaumer zur Uraufführung. Es dauert zwei Tage und hat Richard Wagners «Ring des Nibelungen» zum Thema.
Pressemeldung des SWR und der Gesellschaft der Musikfreunde Donaueschingen:
SWR und Gesellschaft der Musikfreunde Donaueschingen besiegeln Zusammenarbeit bei den Donaueschinger Musiktagen
Donaueschingen. Der Südwestrundfunk (SWR) und die Gesellschaft der Musikfreunde e.V., Donaueschingen, haben am Freitag, 18. Oktober 2013, in Donaueschingen einen Vertrag zur Veranstaltung der Donaueschinger Musiktage unterzeichnet. Mit dem Vertrag bekräftigen die Veranstaltungspartner ihre historisch gewachsene und künftige Zusammenarbeit beim international bedeutendsten Festival für Neue Musik. Der SWR wird weiterhin für die künstlerische Leitung und die Erteilung der Auftragskompositionen verantwortlich sein sowie seine Klangkörper einbringen. Die Gesellschaft der Musikfreunde bleibt für die Abwicklung des dreitägigen Festivals und die damit verbundenen Organisations- und Koordinationsaufgaben verantwortlich.
SWR-Hörfunkdirektor Gerold Hug: „Ich freue mich sehr, dass wir die jahrzehntelange hervorragende Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Musikfreunde Donaueschingen nun erstmalig in einem Vertrag festhalten. Wir wollen die einzigartigen Donaueschinger Musiktage auch in Zukunft in bewährter Weise gemeinsam gestalten: unter der künstlerischen Leitung und mit der aktiven Beteiligung von Klangkörpern des SWR. Der SWR steht zu diesem Festival.“
Heinz Bunse, Präsident der Gesellschaft der Musikfreunde e.V., Donaueschingen:
„Grundlage für den großen Erfolg der Musiktage sind das hohe Niveau der künstlerischen Beiträge, die optimale Zusammenarbeit von SWR, Gesellschaft der Musikfreunde und Stadt Donaueschingen sowie die großzügige Unterstützung durch die Sponsoren. Der heute abgeschlossene Vertrag wird helfen, die Zukunft der Musiktage zu sichern.“Die Donaueschinger Musiktage wurden 1921 begründet und stehen heute für alle neuen experimentellen Formen auf dem Gebiet zeitgenössischer Musik und Klangkunst. Seit 1950 wirken der damalige Südwestfunk und der heutige SWR unter anderem durch die Beistellung von SWR-Klangkörpern mit. Weitere Informationen auf: SWR.de/donaueschingen.