Weimar - Der österreichische Pianist Alfred Brendel erhält die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Im Rahmen des Dies Academicus zum 137. Hochschulgeburtstag wird dem 78-jährigen Tonkünstler heute die Urkunde feierlich von Rektor Rolf-Dieter Arens überreicht.
Brendel werde damit für seine Verdienste um das Werk Liszts ausgezeichnet, teilte ein Hochschulsprecher mit. Unter anderem habe der Musiker und Autor mit seinem Essay «Der missverstandene Liszt» unter Pianisten weltweit eine Renaissance des Liszt-Spiels eingeläutet. Brendel ist ein anerkannter Konzertpianist und Träger mehrerer internationaler Musikpreise. Im Dezember hatte er in Wien sein Abschiedskonzert gegeben.
Alfred Brendel bedankt sich im Anschluss an die Verleihung mit einer Lesung eigener Gedichte, die von Musik Mauricio Kagels kontrapunktiert werden. Kagel, Jahrgangskollege Brendels, ist seit 2001 Ehrendoktor der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Unter dem Titel „Brendel und Kagel, oder: Geräucherte Klaviere und Märsche, um den Sieg zu verfehlen“ sind im Wechsel Gedichte Brendels und Musikstücke Kagels, interpretiert vom Liszt-Trio Weimar, zu erleben. Als Schriftsteller ist Alfred Brendel mit musikalischen Essays und mehreren Gedichtbänden hervorgetreten. Auch ein Buch mit Gesprächen („Ausgerechnet ich") sowie seine gesammelten Essays und Reden unter dem Titel „Über Musik" sind publiziert worden.
Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen im Festsaal Fürstenhaus ist frei.