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Deutscher Musikrat fordert mehr Investitionen in Unterricht

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Frankfurt/Main - Mit einem Plädoyer für mehr Musikunterricht ist die Musikmesse in Frankfurt eingeläutet worden. Der Generalsekretär des Deutschen Musikrates, Christian Höppner, nannte es am Dienstag einen «Skandal» und eine «eitrige Wunde», wie wenig das reiche Deutschland in die musikalische Bildung seiner Kinder investiere. «Es ist höchste Zeit zu handeln», sagte Höppner. Musikalische Bildung sei eine «gesamtgesellschaftliche Aufgabe».

Angesichts kürzerer Gymnasialzeiten und Kürzungen bei den Musikschulen hätten es Kinder und Jugendliche immer schwerer, ein Instrument zu lernen. Musikunterricht an der Schule falle oft aus oder werde fachfremd erteilt. Freie Lehrer für Instrumente verdienten so wenig, dass ein Fachkräftemangel drohe. Der Musikrat forderte Bund, Länder und Gemeinden auf, wesentlich mehr öffentliche Mittel bereitzustellen. Der Handel klagte vor Messebeginn über eine rückläufige Nachfrage vor allem bei Instrumenten für Einsteiger. Insgesamt habe der Musikfachhandel «seine Umsätze nur unter großen Anstrengungen stabil halten» können, erklärte der Branchenverband. Umsatzbringer seien digitale E-Pianos, akustische Gitarren und Percussion; E-Gitarren und Schlagzeuge würden deutlich weniger nachgefragt. Im Gegensatz zu den Händlern gehe es den Herstellern gut - aber das hätten sie dem Ausland zu verdanken. Der Bundesverband berichtete von «steigenden Umsätzen und deutlichen Produktionszuwächsen». Vor allem hochwertige Klaviere und Flügel made in Germany seien «echte Exportschlager in Richtung USA und China». Die Lage der Branche spiegelt sich auch auf der Messe wider: 2242 Aussteller aus 57 Ländern präsentieren sich von Mittwoch bis Samstag auf der Musikmesse und der kleineren Begleitmesse Prolight+Sound. Das sind etwas weniger als im Vorjahr (2272 Aussteller). Während die Musikmesse schrumpfte, wurde die Prolight+Sound ausgebaut.
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