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Brodkorb: Rostocker Theater hat zu wenig Zuschauer

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Schwerin - Mecklenburg-Vorpommerns Kultusminister Mathias Brodkorb (SPD) hat erneut das Volkstheater und die Hansestadt Rostock kritisiert. In einer am Sonnabend (28.12.) veröffentlichten Mitteilung bezeichnete der Minister die Rostocker Bühne als das größte Sorgenkind unter den Theatern im Land. "Das Theater steckt seit Jahren in einer Einnahmenkrise. Es hat die schlechteste Einnahmequote aller Theater im Land", teilte Brodkorb mit.

Konkret lägen die Einnahmen in Rostock mit etwa 1,5 Millionen Euro jährlich bei nur knapp einem Drittel dessen, was das Staatstheater Schwerin erwirtschafte.

Das Theater in der größten Stadt des Landes habe zuletzt 102.000 Besucher im Jahr gehabt, in Schwerin waren es 185.000. Unter dem neuen Intendanten Sewan Latchinian seien seit Spielzeitbeginn die Einnahmen um weitere 20 Prozent gesunken, die Zuschauerzahl sogar um 30 Prozent. Bei vergleichbaren Einnahmen wie in Schwerin wäre jede Debatte über eine Strukturreform in Rostock unnötig, so Brodkorb.

Brodkorb forderte die Hansestadt Rostock auf, endlich Grundsatzentscheidungen zum Theater zu treffen. Ursprünglichen Plänen zufolge sollte der Neubau des Hauses 2018 fertig sein. "Heute ist noch nicht einmal klar, wo es stehen soll", so der Minister.

Die Vorsitzende des Aufsichtsrates der Bühne, Eva-Maria Kröger, reagierte mit Empörung auf Brodkorbs Äußerungen. Der Minister lasse keine Gelegenheit aus, das Volkstheater an den Pranger zu stellen, sagte Kröger NDR 1 Radio MV. Substanzielles habe Brodkorb nach wie vor nicht beizutragen. Stattdessen präsentiere er immer wieder willkürlich zusammengestellte, längst bekannte Zahlen, um Druck auf das Theater und die Hansestadt auszuüben, so Kröger weiter. Das sei kontraproduktiv, zumal die Rostocker Bürgerschaft ohnehin auf ihrer nächsten Sitzung Ende Januar 2015 wichtige Entscheidungen zum Volkstheater treffen wolle. Störgeräusche aus dem Ministerium seien da wenig hilfreich.

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