Künstler Olaf Nicolai erhält diesjährigen Karl-Sczuka-Preis
Verliehen wird er am 22. Oktober in Donaueschingen im Schwarzwald im Rahmen der Donaueschinger Musiktage. Der in Halle an der Saale geborene Nicolai, der in Berlin lebt und arbeitet, habe ein beeindruckendes Hörspiel geschaffen, urteilte die Jury. Aus unbearbeiteten Originaltönen für Radioreportagen über Demonstrationen, Protestaktionen und Unruhen von Juli 2001 bis Februar 2017 komponierte er «eine radiophone Suite von bedrängender Intensität». Es handele sich um ein «kaleidoskopisches Hörbild über den Zusammenprall von Macht und Ohnmacht, von Autorität und Protest», so die Begründung. Die Zuhörer gerieten so in ein akustisches Spannungsfeld aus kollektiver Gewalt und individueller Verletzlichkeit. Erstmals gesendet wurde das Stück Anfang Juni.
In diesem Jahr waren den Angaben zufolge 63 Wettbewerbsbeiträge von 90 Bewerbern aus 20 Ländern eingereicht worden. Der Preis ist nach Karl Sczuka (1900-1954) benannt, dem Hauskomponisten des damaligen Südwestfunks (SWF). Er wird seit 1955 vergeben. Gewürdigt werden künstlerisch ambitionierte Hörspiele. Der Karl-Sczuka-Förderpreis, den es seit 1997 gibt, wird in diesem Jahr nicht vergeben.
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