Hauptbild
Blick auf Salzbrug. Foto: Hufner
Start der Salzburger Pfingstfestspiele mit Händel und Cecilia Bartoli. Foto: Hufner
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Salzburger Festspielarzt: Junge Sänger leiden in der Pandemie

Autor
Publikationsdatum
Body

Salzburg - Die Pandemie belastet laut dem langjährigen Hausarzt der Salzburger Festspiele besonders junge Sängerinnen und Sänger. Die Sorge um Engagements in Zeiten von Corona schlage sich auf Psyche und Stimme von angehenden Künstlern, sagte Josef Schlömicher-Thier am Rande des berühmten Opern- und Theaterfestivals. «Ich merke schon, dass bei dieser Ebene der Sänger Depression eingetreten ist.»

Die psychosomatischen Probleme beträfen jedoch nicht die Stars, die in Salzburg auftreten, sagte der HNO-Arzt. «Die Leute, die hier singen, sind alles trainierte, mental starke Sänger, die diese Aussiebung längst überstanden haben.» In Salzburg stehen in diesen Wochen unter anderem Anna Netrebko, Cecilia Bartoli und Elina Garanca auf der Bühne. Berühmte und weniger berühmte Stimmen haben jedoch alle mit dem Phänomen Maske zu kämpfen: Sie trockne den Mund aus, meinte der HNO-Arzt.

Laut Schlömicher-Thier sind in der vorigen und laufenden Festspiel-Saison weniger Stimmerkrankungen zu beobachten als sonst, weil Sängerinnen und Sänger nach der Pandemie-Pause in der Kulturbranche ausgeruhter in der Mozartstadt ankommen. Manche sind jedoch nicht ganz fit: «Man kann natürlich beobachten, dass der eine oder andere Sänger zu spät auf Touren kommt, weil er noch nicht genug gesungen hat und dann von null auf 100 einsteigt.»

Schlömicher-Thier ist auch Covid-Beauftragter der Festspiele. Dass der bislang einzige bekannte Corona-Fall unter Zuschauern und Mitwirkenden gleich zu Beginn der Saison Mitte Juli entdeckt wurde, sieht der Arzt als Glücksfall. Denn daraufhin führten die Festspiele sofort eine generelle FFP2-Maskenpflicht ein. «Ich kann sagen, dass unsere Covid-Firewall hält», sagte der Arzt, der selbst ausgebildeter Bariton ist.

Ort
Autor