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Komischer Oper innen. Foto: Hufner
Bald zu bespielen. Foto: Hufner
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Spanischer Regisseur Calixto Bieito inszeniert Schrekers «Gezeichnete»

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Berlin - Sein Name wird oft mit Skandal in Verbindung gebracht: Der Opernregisseur Calixto Bieito (54) ist vielbeschäftigt und gerne für eine Aufregung gut. Jetzt kehrt der Spanier an die Komische Oper Berlin zurück, wo er 2005 mit seinem Debüt mit Mozarts «Entführung aus dem Serail» für Furore sorgte.

Mit Franz Schrekers Oper «Die Gezeichneten» inszeniert Bieito ein herausragendes Werk des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts. Das Stück um einen körperlich und seelisch versehrten Künstler, der sich auf einer Insel vor Genua eine Utopie von Erotik und Kunst erschafft, wurde 1918 uraufgeführt. Premiere in der Komischen Oper ist an diesem Sonntag (18.00 Uhr).

Bieito, der zuletzt unter anderem Bizets «Carmen» in Paris und Berlioz' «Trojaner» in Nürnberg inszeniert hat, ist ein Freund der Zuspitzung. Seine Darstellungen von Gewalt und Sex provozieren oft zum Widerspruch. Es sind auch die Themen in Schrekers Werk, das nach dem Drama «Hidalla oder Sein und Haben» von Frank Wedekind entstand. Selten habe eine Oper so deutlich die Tabus einer Gesellschaft behandelt, teilte die Komische Oper mit.

In den 1920er-Jahren zählte der Österreicher Schreker (1878-1934), der vor allem in Berlin arbeitete, zu den meistgespielten deutschsprachigen Komponisten. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 galt er fortan als «entarteter Künstler». In den vergangenen Jahren erleben seine Werke eine Renaissance.

Zum Ensemble gehören die international gefeierte Sopranistin Ausrine Stundyte in der weiblichen Hauptrolle, der englische Tenor Peter Hoare als tragischer missgebildeter Held und Michael Nagy als moralisch korrupter Gegenspieler. Die musikalische Leitung hat Stefan Soltesz, der das Werk jüngst in Köln dirigierte.

 

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