Whitesnake werfen mit „Access All Areas: Live“ ein mächtiges Pfund in die vorösterliche Konsumwelt +++ Ein weiteres Sammlerstück aus der alten Schule (oder Welt) darf man ohne schlechtes Gewissen mit der legendären Kollaboration von Jimmy Page & The Black Crowes aus dem Jahr 1999 anpreisen +++ Tatsächlich sieben Jahre ist es her, seit Mumford & Sons eine Platte veröffentlichten. „Rushmere“ unterbricht diese Pause nun +++ Wer das neu erfundene Rad hören möchte, der sollte keinesfalls The Darkness und ihr achtes Album „Dreams On Toast“ näher untersuchen +++ The Waterboys, diese zuweilen geheimnisvolle und oft beeindruckende britische Folk-Rock-Band, deren Wurzeln dann auch noch auf schottisch-irischen Einflüssen beruhen, diese Waterboys veröffentlichen mit „Life, Death And Dennis Hopper“ ein durchaus großes Album

Tatsächlich sieben Jahre ist es her, seit Mumford & Sons eine Platte veröffentlichten. „Rushmere“ unterbricht diese Pause nun
Dennis Hopper im Fokus
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Chronistenpflicht muss sein, deshalb zu Beginn zwei Werke aus der Hardrockwelt, die keinem Rock- und Popkenner auf der „To do“-Liste fehlen sollten. Whitesnake werfen mit „Access All Areas: Live“ ein mächtiges Pfund in die vorösterliche Konsumwelt. Sage und schreibe sechs Live-Shows gibt es auf acht CDs zu hören. Höchstinteressant: Die Live-Shows wurden mit unterschiedlichen Besetzungen, von denen es im Lauf der Jahrzehnte einige gab, eingespielt und sind dementsprechend zu hören. Beispiel: Bei „Live…In the still of the Night“ steht Sänger und Whitesnake-Ikone David Coverdale mit Doug Aldrich und Reb Beach (Gitarren), Marco Mendoza am Bass und dem bekanntesten aller Whitesnake-Schlagzeuger, Tommy Aldridge, auf der Bühne. Aufgezeichnet wurde diese Show übrigens im Hammersmith Apollo (London 2004). Weitere Live-Highlights sind auf acht CDs natürlich relativ einfach zu finden. Zusammengefasst: 88 Tracks plus Hardcover-Buch plus Poster. Extrem ordentliche Werkschau. (Rhino/Warner)
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Ein weiteres Sammlerstück aus der alten Schule (oder Welt) darf man ohne schlechtes Gewissen mit der legendären Kollaboration von Jimmy Page & The Black Crowes aus dem Jahr 1999 anpreisen. „Live At The Greek“, diese ikonische Tournee der beiden Rockgrößen jährt sich 2025 zum 25. Mal. Und deshalb wird gefeiert. Der Auftritt im Greek Theater zu Los Angeles erscheint 2025 in einer Jubiläumsausgabe. Zur bekannten Version gesellen sich 15 weitere unveröffentlichte Songs. Heftiges Album in angemessenem Umfang. (Classicberry & the Black Crowe/Membran)
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Tatsächlich sieben Jahre ist es her, seit Mumford & Sons eine Platte veröffentlichten. „Rushmere“ unterbricht diese Pause nun, in der Zwischenzeit gab es laut offiziellen Infos nach Corona, diversen Besetzungswechseln und einigen Solo-Projekten viel aufzuarbeiten. Hört man dem Album nicht an. „Rushmere“ verweigert sich jeder kommerziellen Anbiederung, bleibt aber, typisch und prägend für Mumford & Sons, klar im hymnischen Folk-Rock verortet. Natürlich mit viel Herzschmerz, den selbst Briten recht gequält und überzeugend darstellen können. Faszinierend ebenso die elegischen Refrains, die das vorherige Songgebilde dann schön in einen noch tieferen Abgrund stürzen. Ein gelungenes Comeback. (Island / Universal)

Tatsächlich sieben Jahre ist es her, seit Mumford & Sons eine Platte veröffentlichten. „Rushmere“ unterbricht diese Pause nun
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Wer das neu erfundene Rad hören möchte, der sollte keinesfalls The Darkness und ihr achtes Album „Dreams On Toast“ näher untersuchen. Seit die Jungs um den absolut sympathischen Sänger und Gitarristen Justin Hawkins einst mit „Permission To Land“ debütierten, kristallisierte sich schnell heraus: Die wollen nur Altes aufwärmen. Und so entwickelte sich The Darkness zum Zauberhut des leicht verträglichen Hardrocks. Mal lehnt man sich bei Motörhead an, mal bei Poison, hier und da bei Bon Jovi und zuweilen sogar bei Mötley Crüe. Etwas Bedeutsames kam dabei nie raus, aber Spaß, den hat man immer und mit jedem The-Darkness-Album. Einfach nicht zu ernst nehmen, eine gute Zeit verbringen und alles ist gar nicht so schlimm. „Dreams On Toast“ passt also in die Plattensammlung wie ein Traum im Toast. Irgendwie gar nicht, aber ausprobieren sollte man das schon mal. (Cooking Vinyl / Indigo)
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The Waterboys, diese zuweilen geheimnisvolle und oft beeindruckende britische Folk-Rock-Band, deren Wurzeln dann auch noch auf schottisch-irischen Einflüssen beruhen, diese Waterboys veröffentlichen mit „Life, Death And Dennis Hopper“ ein durchaus großes Album. Die Band um Mike Scott hat Schauspieler Dennis Hopper in den Fokus genommen und vertont in 25 Songs (!) quasi sein Leben. Das gelingt wirklich beachtlich, verweilt in bitteren Momenten, bietet aber genauso sonnige Perspektiven. Dennis Hopper zu vertonen, ist freilich nichts Alltägliches, es gelingt den Waterboys allerdings schon extrem gut. Ob das noch ein Album ist oder bereits ein Kopfkinofilm? Schwierig. Auf jeden Fall stellen die Waterboys mit diesem Album alle Zuhörenden vor eine gewaltige Angelegenheit. Zur Unterstützung waren übrigens Bruce Springsteen, Fiona Apple und Steve Earle im Studio. Respekt. Das muss man erst mal hinbekommen. (Pias/Rough Trade)
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