Der englische Songschreiber und Gitarrist Sam Fender konnte mit seinen ersten beiden Alben bereits ordentlich in der Heimat punkten. +++ Mit „Breath and Air“ veröffentlicht Heather Nova ihr 13. Album. +++ Eine eher ungewöhnliche Vorstellung mag die Platte „The Sky, The Earth & All Between“ der Architects sein. +++ Mike Montgomery, eigentlich als Sessionmusiker und Produzent tätig, hat mit dem Projekt Nervous Verbs und dem Album „Pony Coughing“ ein Solowerk veröffentlicht. +++ Sean McConnell, amerikanischer Singer/Songwriter der Sparte Folk & Country, überrascht. „Skin“ nennt sich sein aktuelles Album.

Mit „Breath and Air“ veröffentlicht Heather Nova ihr 13. Album.
Metal, Country, Pop – alles drin
Der englische Songschreiber und Gitarrist Sam Fender konnte mit seinen ersten beiden Alben bereits ordentlich in der Heimat punkten. In Deutschland sogar Top-Ten-Ergebnisse einfahren. Nicht ganz zu Unrecht, darf man anmerken. Sam Fender bedeutet die ideale Kreuzung aus Ryan Adams, Bruce Springsteen und ein bisschen Oasis. Das beweisen die ersten Alben, das untermauert das aktuelle Album „People watching“. Jetzt kann man das mögen, in jedem Song Springsteen zu hören. Oder eben nicht mögen. Was man großartig finden darf: Sam Fenders Stimme. Immer am Limit. Zwischen Todesangst und Lebensbejahung. Und sein Songwriting. Gelungene Momente, fast Abenteuer, gekonnt eingeleitet mit dicken Streichern und durchaus schönen „Bridges“. „People watching“ ist ein interessantes Album, kein bahnbrechendes. Aber wer die großen Hymnen liebt, das barmende Songwriting und toll erzählte Geschichten in Songtexten, kommt an dieser Platte nicht vorbei. Die Deutschland-Konzerte sind übrigens restlos ausverkauft. Also. Kein neuer Star, aber eine Option. (Universal)
Mit „Breath and Air“ veröffentlicht Heather Nova ihr 13. Album. Respekt. „Breath and Air“ überzeugt mit all den Dingen, die man von Heather Nova gefälligst erwarten darf. Ein dichtes Album, getragen von intimer Stimmung, beflügelt von Heather Novas Gesang, der sich zwischen alle Stühle setzt und die Richtung vorgibt. Vielleicht, und da sind Hardcore Fans sicher die besseren Experten, sind die Songs auf „Breath and Air“ einen Ticken sperriger als sonst, einen Ticken mystischer. So einfach reinhören, geht nicht. Es benötigt Zeit, drei oder vier Versuche, dann kommen die Arrangements, die Texte über das Leben und alles andere an. Ohne Zweifel eher ein Herbstalbum, doch selbst der Frühling hat seine Tücken. (V2)

Mit „Breath and Air“ veröffentlicht Heather Nova ihr 13. Album.
Eine eher ungewöhnliche Vorstellung mag die Platte „The Sky, The Earth & All Between“ der Architects sein. Bei den Engländern spricht man von einer der aktuell prägendsten und richtungsweisenden Bands des Metalgenres. Wie das? Nun, eine konsequente Melange aus betonhartem Metalcore in der Strophe und einem klebrig-süßen Klumpen aus eingängigen Refrains mit Stadionattitüde. Anders formuliert: Grunzen in der Strophe. Singen im Refrain. Im Vergleich zu anderen (u.a. Linkin Park) ziehen Architects diese Crossover-Idee wenigstens knallhart durch. Keine Kompromisse. Das hat irgendwo und irgendwie sogar Charme, drückt allerdings in den hektischen Phasen der Strophen den Blutdruck schon Richtung 150. Stressabbau mit „The Sky, The Earth & All Between“? Möglich und für Mutige empfehlenswert. (Epitaph)
Mike Montgomery, eigentlich als Sessionmusiker und Produzent tätig, hat mit dem Projekt Nervous Verbs und dem Album „Pony Coughing“ ein Solowerk veröffentlicht. Dass er bereits mit Bands wie Ampline, The Light Wires und R.Ring, gearbeitet hat, hilft da zunächst nicht weiter. Mag man die Kategorie „Alternative“ bemühen, dann passt „Pony Coughing“ perfekt ins Bild. Acht Songs, die an Dichte kaum zu überbieten sind. Im Vordergrund und sicherlich absichtlich dorthin gemischt: Mike Montgomerys Stimme. Wenig Stimmumfang (positiv gemeint), eher flüstertütig oder gehaucht-verkaterte Stimme. Das fügt sich prima mit dem brüchigen Rest. Zuweilen spärliche Instrumentierung. Geschrubbte, leise Gitarren, gerne mal gezupft. „Chasing the strings“ wird gar kurzzeitig zum Rocksong, schafft es aber mit seinen zahlreichen Bruchstellen sicher nicht ins Radio. Dann mitunter Streicher, vereinzelt, die kleistern und kurz vorm Klotzen innehalten. Gut gemacht. „Pony Coughing“ klingt wie der Kater nach drei durchzechten Nächten. Herrlich. (Don Giovanni Records)
Sean McConnell, amerikanischer Singer/Songwriter der Sparte Folk & Country, überrascht. „Skin“ nennt sich sein aktuelles Album. Dass Sean McConnell aus Nashville kommt – unüberhörbar. Doch was er seiner Basis aus Folk & Country überstülpt, sorgt für Staunen. Schräge Töne (Xylophon?) fügen sich da ein, bringen einen Song wie „The west is never won“ auf eine fast schroffe Ebene. Ebenso „Take it easy darlin’“. Hat wenig mit der üblichen Folk & Country-Mische gemein. Ein tolles Album mit spritzigen Momenten und dennoch klassischen Folk & Country-Akzenten. (Silent Desert Music)
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