Der israelische Komponist Amir Shpilman hat den Komponistenwettbewerbs des «Heidelberger Frühling» gewonnen. Insgesamt vier Kandidaten hatte das Musikfestival zu seiner fünftägigen «Akademie Junger Komponisten» unter Leitung des Komponisten Matthias Pintscher eingeladen, um gemeinsam mit rund dreißig Instrumentalisten ihre Werke zu erarbeiten und dem Publikum in moderierten Workshop-Konzerten vorzustellen.
Shpilman erhält die Auszeichnung für sein Werk «Hedef», das vom Ensemble der Festival Akademie beim «Heidelberger Frühling» uraufgeführt wurde. Verbunden mit dem Preis ist ein Kompositionsauftrag für den «Heidelberger Frühling» 2014. Der Publikumspreis in Höhe von 2.000 Euro ging an den US-Amerikaner Andy Akiho für sein Werk «LIgNEouS» für Marimbaphon und Streichquartett.
Amir Shpilmans musikalische Laufbahn begann als 12-Jähriger mit Schlagzeugunterricht, im Alter von 17 Jahren besuchte er Kompositionsklassen bei Efim Yofe in Tel Aviv. Ab 2003 studierte er in Paris Komposition und Klavier. Seine Studien setzte er ab 2006 in New York fort, wo er seinen Master bei Jason Eckart an der NYU absolvierte. Als Träger des Rubin Goldmark Musikstipendiums und Gewinner des Noah Creshevsky Preises in Experimenteller Musik gründete Shpilman das CUNY Festival für neue Musik. Außerdem ist er Mitglied des ConTempo Ensembles, unter der Leitung der Pianistin Ursula Oppens. Shpilman besuchte Meisterklassen und -kurse unter der Leitung von Brian Ferneyhough, Piereluigi Billone, Rebecca Saunders, Germán Toro-Pérez, Raphaël Cendo and Claus-Steffen Mahnkopf. Außerdem arbeitete er mit zahlreichen Künstlern und Ensembles zusammen. 2012 gründete er das Ensemble „Moto Perpetuo“, ein kleines, ur-New Yorker Sinfonieorchester, das sich auf zeitgenössische Musik konzentriert. Erst kürzlich entdeckte Shpilman sein besonderes Interesse an chaotischen Formen und beschäftigt sich seitdem mit der Frage, wie diese durch musikalische Mittel ausgedrückt werden. Shpilman glaubt, dass zeitgenössische Musik als ein Medium für sinnvollen Austausch dienen kann, sowie die Möglichkeit eröffnet, die gleiche Form, Gestalt oder dasselbe Thema von vielen verschiedenen Perspektiven aus zu betrachten. (Quelle: Heidelberger Frühling)