Berlin - Der ungarische Komponist György Kurtág erhält eine der renommiertesten internationalen Auszeichnungen in der klassischen Musik. Am 1. Dezember 2013 wird dem 87-Jährigen die Goldmedaille der Royal Philharmonic Society in der Queen Elizabeth Hall in London verliehen. Der Preis wurde 1870 anlässlich des 100. Geburtstages von Ludwig van Beethoven erstmalig verliehen. In der Vergangenheit zählten unter anderem Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Pierre Boulez und Alfred Brendel zu den Preisträgern.
Neben György Kurtág wird in diesem Jahr auch der Pianist András Schiff ausgezeichnet. György Kurtág wurde 1926 im heute zu Rumänien gehörenden Lugos geboren. An der Musikhochschule von Budapest studierte er unter anderem bei Sándor Veress und Ferenc Farkas, später setzte er in Paris sein Studium bei Olivier Messiaen und Darius Milhaud fort. György Kurtág gilt heute neben György Ligeti als der bedeutendste ungarische Komponist nach 1945. Spätestens mit seiner Komposition Botschaften des verstorbenen Fräuleins R.V. Troussova aus dem Jahr 1981 wurde er auch international bekannt. Seine Raumkomposition ...quasi una fantasia... zählt zu einem der meistgespielten Stücke der zeitgenössischen Musik. György Kurtág war composer-in-residence bei den Berliner Philharmonikern (1993-1994), am Wiener Konzerthaus (1995) und bei den Salzburger Festspielen (2004) und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter u. a. mit dem Goldenen Löwen der Biennale in Venedig für sein Lebenswerk.