Der Schweizer Theaterregisseur Luc Bondy ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Das bestätigte am Samstag eine Sprecherin des Pariser Odeon-Theaters, das Bondy zuletzt leitete. Über die Umstände seines Todes machte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur keine näheren Angaben. Der Regisseur hatte an wichtigen deutschsprachigen Bühnen gewirkt, darunter an der Berliner Schaubühne und dem Wiener Burgtheater.
Frankreichs Kulturministerin Fleur Pellerin zeigte sich auf Twitter bestürzt über Bondys Tod und bezeichnete ihn als „einen der größten europäischen Regisseure.“ Der 1948 in Zürich geborene Künstler war langjähriger Leiter der Wiener Festwochen. Im Jahr 2012 übernahm er das Odeon-Theater. Bondy war seit längerer Zeit krank, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Er musste kürzlich eine für Januar geplante Othello-Inszenierung aus gesundheitlichen Gründen verschieben.
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Kulturszene trauert um Schweizer Theaterregisseur Luc Bondy
Paris - Europäische Politiker und Kulturschaffende haben den Theatermacher Luc Bondy als sensiblen und intellektuellen Künstler gewürdigt. Auch Frankreichs Präsident François Hollande verneigt sich nun vor dem Künstler. Der Schweizer Regisseur starb am Freitag in Paris 67-jährig an einer schweren Krankheit, wie der Wiener Paul Zsolnay Verlag am Samstag bestätigte, für den Bondy an einem Roman gearbeitet hatte.
Der Theater- und Opernregisseur wirkte an wichtigen deutschsprachigen Häusern, darunter die Berliner Schaubühne und das Wiener Burgtheater. «Die Theaterstadt Berlin trauert um Luc Bondy», ließ der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) mitteilen. «Sie hat ihm viel zu verdanken.» «Mit ihm verliert die Theaterwelt einen Avantgardisten und künstlerischen Freigeist», sagte Österreichs Kulturminister Josef Ostermayer in Wien, wo Bondy jahrelang die Wiener Festwochen geleitet hatte.
Der in 1948 Zürich geborene und in Frankreich aufgewachsene Theatermann hatte bei den Salzburger Festspielen einige Opern und die Uraufführung von Botho Strauß' Stück «Das Gleichgewicht» inszeniert. «Ein Liebender, ein Spieler, ein Weiser» - so beschrieben ihn die Festspielchefs Helga Rabl-Stadler und Sven-Eric Bechtolf in einer Reaktion.
Seit 2012 hatte Bondy das Pariser Odeon-Theater geleitet. Frankreichs Präsident François Hollande würdigte ihn als großen europäischen Künstler und als Kämpfer bis zuletzt: «Obwohl ihn Krankheit seit der Jugend begleitete, ließ er nicht nach, arbeitete unermüdlich und litt, aber schuf unverdrossen weiter.»