Leipzigs Gewandhaus-Kapellmeister Riccardo Chailly wird am 18. Juni mit dem diesjährigen Alexander-Zemlinsky-Preis ausgezeichnet. Der Alexander-Zemlinsky-Fonds verleiht ihm die Ehrung für seine langjährigen Verdienste um die Interpretation der Werke des österreichischen Komponisten Alexander von Zemlinsky (1871 bis 1942), wie ein Gewandhaus-Sprecher am Freitag in Leipzig sagte.
Riccardo Chailly habe sich seit drei Jahrzehnten in zahlreichen Aufführungen und durch CD-Produktionen mit bedeutenden europäischen Orchestern wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin für die Musik Zemlinskys eingesetzt. Die wiederentdeckten Werke Zemlinskys seien mittlerweile mit einem breiten Repertoire in der Musikwelt nachhaltig verankert. Dies sei im Wesentlichen ein Verdiensten Chaillys als Interpret dieser Werke. Die von Riccardo Chailly dirigierte Einspielung der sinfonischen Dichtung «Die Seejungfrau» zählte den Angaben zufolge in den achtziger Jahren zu den meistaufgeführten Orchesterwerken des frühen 20. Jahrhunderts.
Die Laudatio am 18. Juni wird vom ehemaligen Wiener Kulturstadtrat und Intendanten des Mozartjahres 2006, Peter Marboe, gehalten. Der Preis ist eine Bronzefigur, die von dem Bildhauer Josef Symon gestaltete wurde.
Der Alexander-Zemlinsky-Fonds bei der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien wurde 1989 von der Witwe Alexander Zemlinskys, Louise Zemlinsky, gestiftet. Nach ihrem Tod 1992 fielen sämtliche Rechte an den Werken Zemlinskys dem Fonds zu. Dieser hat sich das Ziel gesetzt, die Werke Zemlinskys ideell und finanziell zu fördern, die wissenschaftliche Arbeit über sein Werk und sein Wirken sowie die Edition seiner Kompositionen zu unterstützen.