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Wohlbestelltes Feld weiter bearbeiten

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Delegiertenversammlung des LVBT wählt Dr. Franzpeter Messmer zum neuen Vorsitzenden
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Aus Altersgründen stellte sich Dr. Dirk Hewig nach sechsjähriger Amtszeit nicht mehr zur Wahl. Die Delegierten bestimmten Dr. Franzpeter Messmer zum neuen Vorsitzenden; Richard Heller und Prof. Franz Massinger wurden als 1. bzw. 2. stellvertretender Vorsitzender, Steffen Zeller als Schriftführer ebenso jeweils mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt. Der Schatzmeister Jürgen Lachner, der sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl stellte, bleibt satzungsgemäß in seinem Amt, bis ein Nachfolger gefunden wird.

Dirk Hewig hatte 2003 den Verband in einer außerordentlich schwierigen Situation übernommen und  zu großem Ansehen, kulturpolitischem Einfluss und öffentlicher Aufmerksamkeit geführt. Jürgen Lachner setzte sich für den Verband weit über die Aufgaben eines Schatzmeisters hinaus ein. So kümmerte er sich um die professionelle Ausstattung des Büros und die Einrichtung einer Website. Dem scheidenden Vorsitzenden und Schatzmeister zollten die Delegierten ihren Dank in  Form von Blumen und Geschenken. Sie wählten in Anerkennung der außergewöhnlichen Leistung Dr. Hewig zum Ehrenvorsitzenden und Jürgen Lachner zum Ehrenmitglied. Als Auftakt zur Delegiertenkonferenz führte der Rektor der Hochschule für Katholische Kirchenmusik Regensburg, Prof. Franz Josef Stoiber, die Delegierten durch die neu renovierte Hochschule mit ihren idealen Arbeitsbedingungen für Studenten und Professoren – und auch für die Delegiertenkonferenz.

Dr. Hewig gab in seinem letzten Arbeitsbericht als Vorsitzender ein Resümee seines kulturpolitischen Engagements. Im Vordergrund steht für ihn und den Landesverband der Einsatz für die Privatmusiklehrer, um Benachteiligungen und Härten in der gegenwärtigen Reform des Schulunterrichts zu vermeiden oder abzufedern. Als Erfolg konnte er mitteilen, dass nun in der Musikpolitik anerkannt wird, dass Privatmusiklehrer in die Ganztagesbetreuung einbezogen werden müssen und dass Privatmusiklehrern eine hohe Bedeutung bei dem Ziel eines flächendeckenden Musikunterrichts zukommt. Nun müssen konkrete Lösungen gefunden werden.

Trotz der allgemein schwierigen Situation konnte Dr. Hewig auch bei der Besserstellung der Lehrbeauftragten positive Zeichen erkennen. Durch sein hartnäckiges Ringen erreichte er, dass die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses Problem gelenkt und eine Vernetzung der Lehrbeauftragten in ganz Deutschland eingeleitet wurde. Einige Hochschulleitungen planen konkrete Lösungen. Unter Dr. Hewig beteiligte sich der Landesverband erfolgreich am Protest gegen die geplante Einstellung von Bayern 4 Klassik und die Auflösung der Musikausbildung an der pädagogischen Hochschule in München. Dr. Hewig berichtete über die Planungen eines Musikgymnasiums für die Ausbildung hochbegabter Jugendlicher.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Vorstellung des neuen Web-Auftrittes, der von Jürgen Lachner gestaltet wurde. Die neue Website ermöglicht es den Orts- und Regionalverbänden eigene Beiträge zu veröffentlichen. Dadurch soll die Kommunikation des Verbandes nach außen und innen lebendiger und aktueller werden.

Die Delegiertenversammlung bestätigte die Gründung des Ausschusses „Elementare Musikpädagogik/Rhythmik“, der ein Forum für diesen wichtigen Berufszweig innerhalb des Tonkünstlerverbandes werden soll. Außerdem wird unter der Federführung von Richard Heller das „Kompetenzgremium ‚Neue Musik“ neu organisiert. Zu den erfolgreichen Impulsen für Neue Musik zählt die Reihe „Neue Töne“: Nach dem Münchner Klavierbuch folgen Bände für Gitarre und Violine. In Kürze wird der 51. Band der Reihe „Komponisten in Bayern“ über Peter Kiesewetter erscheinen.

Der neue Vorsitzende Dr. Franzpeter Messmer, der mit dem Verband schon seit über 30 Jahren verbunden ist, trifft auf ein wohlbestelltes Feld. Er dankte Dr. Hewig dafür, dass er ihm weiterhin als Berater zur Seite stehen wird, und freute sich über die konstruktive Zusammenarbeit und die positive Atmosphäre in der Delegiertenversammlung. Das sind gute Voraussetzungen, um die Arbeit des Verbandes auch in den schwierigen Zeiten der Weltwirtschaftskrise erfolgreich fortzusetzen.

Franzpeter Messmer
Franzpeter Messmer (*1954) studierte in München Musik­wissenschaft. Er arbeitete als freier Journalist, Lehrbeauftragter für Histori­sche Aufführungspraxis an der Münchner Musikhoch­schule und für Musik­ma­na­gement an der Univer­si­tät Passau. Seit 1989 ist er künstlerischer Leiter der Landshuter Hofmusiktage. Er leitete außerdem das Deutsche Musikfestival (1997), das 6. und 7. Bayerische Tonkünstlerfest (1998, 2008) und koordinierte die Gedenkjahre in Bayern für R. Strauss (1999), W. Egk (2001) und K.A. Hartmann (2005). Er war im Vorstand des Münchner Tonkünstlerverbandes, Pressereferent und von 1989–1992 Vorsitzender des LVBT. Seit 2008 ist er Herausgeber der Buchreihe „Komponisten in Bayern“. Er veröffentlichte unter anderem Biographien über Orlando di Lasso, R. Strauss und G.F. Händel.

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