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Auch nach vorsichtiger Öffnung: Livespielstätten brauchen Hilfe

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Rostock - Auch nach der Erlaubnis zur vorsichtigen Öffnung müssen die Clubs und Livespielstätten in MV weiter um ihr Überleben kämpfen. «Es muss eine Möglichkeit geben, Kleinstveranstaltungen zu subventionieren, damit der kulturelle Wirtschaftskreislauf in Gang kommt», sagte der Vorsitzende des Verbands Kulturwerk MV, Rainer Lemmer, der Deutschen Presse-Agentur.

In dem Verband haben sich 30 Einrichtungen organisiert, außerhalb davon gebe es weitere. Die Landesregierung hatte am Dienstag angekündigt, dass Clubs und Diskotheken in Kürze wieder öffnen dürfen, Tanzveranstaltungen bleiben weiter untersagt. «Wir können auch keine Tanzveranstaltung verantworten. Niemand kann gewährleisten, dass die Menschen mit Maske tanzen», sagte Lemmer. Es kämen nur bestuhlte Konzerte, Lesungen oder Vorträge in Frage. Aber diese müssten in großer Zahl stattfinden. Sie dienten der kulturellen Unterhaltung, aber auch allen Gewerken, die hinter den Events stehen. Dazu zählten etwa Techniker oder Grafiker. «Daraus entsteht ein Prozess, damit alle wieder arbeiten können.»

Die coronabedingte Schließung, die inzwischen ein halbes Jahr dauert, hat laut Lemmer massive wirtschaftliche Schäden verursacht. «Die Mitglieder von Kulturwerk sind noch da. Es gibt aber Clubs außerhalb, die schon zu sind. In allen Betrieben häuften sich die Schulden. «Jeder muss für sich die Frage beantworten, wie lange er Miete zahlen oder er überleben kann, ohne ein Einkommen zu generieren.»

Lemmer ging davon aus, dass viele in der Branche von einer Insolvenz betroffen sein könnten, wenn nicht schnelle Lösungen gefunden werden. «Wenn die Perspektive dies nicht hergibt, werden viele sagen: «Dann mache ich was anderes.»» Dann komme das Problem hinzu, dass viele Standorte nach einer Schließung einer anderen Nutzung zugeführt werden. «Der Wohnungsbau rückt immer näher an die Clubs heran.»

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