Dresden - Das neue Russische Kultur- und Sprachzentrum in Dresden wünscht sich eine stärkere Unterstützung von Stadt und Freistaat für den deutsch-russischen Kulturaustausch. Der Vorstandschef des Deutsch-Russischen Kulturinstituts (DRKI), Wolfgang Schälike, in dessen Obhut das Zentrum eingerichtet wurde, sagte: «Wenn andere Städte eine solche Chance geboten bekämen, würden sie sich umgehend Gedanken machen, wie sie diese am besten nutzen könnten.»
Schälike hofft unter anderem auf eine bessere finanzielle Unterstützung. Er mahnte, es dürfe «nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleiben», wenn Sachsen und Dresden «Drehscheibe nach Osten» sein wollten.
Seit 2007 hat Russland rund 30 „Russische Zentren“ unter anderem in den ehemaligen Sowjetrepubliken, im Baltikum, in China, der Mongolei, Korea, Japan und Belgien eröffnet. Das Russische Zentrum in Dresden wurde Ende November eröffnet. Es ist das erste seiner Art im deutschsprachigen Raum und mit den Goethe-Instituten der Bundesrepublik im Ausland vergleichbar. Das Zentrum wurde von der Stiftung Russkij Mir finanziert, die weltweit bislang 40 derartige Institutionen eingerichtet hat. Betrieben werden diese zusammen mit örtlichen Instituten oder Vereinen, die sich schon lange für den kulturellen Austausch mit Russland einsetzen.
Das DRKI besteht seit 17 Jahren. Es organisiert Konzerte und Konferenzen, erforscht aber auch die engen Verbindungen russischer Intellektueller mit Dresden. So wurde die Errichtung eines Denkmals für den Schriftsteller Fjodor Dostojewski (1821-1881) betrieben. Der Verein erhält von der Stadt eine jährliche Zuwendung von 15 000 Euro.