Was bitte ist neokonservative Kulturpolitik? Ein geschichtsvergessener betonierter Mittelweg? Eine Haltung, die bis auf sogenannte Linke, sogenannte Rechte oder sogenannte Liberale alle goutieren können? Stimmt hundertpro, wenn sich eine Antrittsrede für den Deutschen Bundestag in bewährter Weise auf ein Zitat Friedrich Schillers verdünnisieren lässt: „Kunst ist die Tochter der Freiheit“. Unser neuer Staatsminister für Kultur und Medien, der Mini-Medien-Mogul und Oswald-Spengler-Fan vom Tegernsee Wolfram Weimer beherrscht allerdings auch die negative Einhegung seines freiheitsgleisnerischen Kulturbegriffes bildreich: „Deshalb sollte Politik auch nicht versuchen, Kultur und Medien zu instrumentalisieren“, forderte Weimer apodiktisch. „Kultur darf keine subventionierte Assistentin des Staates sein. Sie ist auch keine Platzanweiserin der politischen Korrektheit. Sie ist kein NGO mit Orchester und Museum.“