Potsdam - Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) kann den Masterplan zur Rettung bedeutender Kulturgüter umsetzen. Nach dem Bund und Berlin stimmte am Dienstag auch Brandenburg einem gemeinsamen Abkommen für ein Sonderinvestitionsprogramm zu.
Damit stünden der Stiftung über zehn Jahre insgesamt 155 Millionen Euro zur Rettung besonders bedrohter Schlösser zur Verfügung, sagte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) in Potsdam. Als wichtigste Projekte mit akutem Sanierungsbedarf nannte die Ministerin das Neue Palais und das Schloss Babelsberg in Potsdam sowie das Schloss Charlottenburg in Berlin. Die Stiftung begrüßte den Kabinettsbeschluss.
Der Bund stellt laut Wanka 77,5 Millionen bereit, Brandenburg bringt 53 Millionen Euro auf und Berlin zahlt 24,5 Millionen Euro. Schwerpunkte des Masterplans der Stiftung sind neben der Sanierung besonders schwer geschädigter Denkmäler die Beseitigung von Brandschutz- oder Sicherheitsmängeln sowie von Unzulänglichkeiten bei Depots, Werk- und Arbeitsstätten. Zudem soll der Besucherservice in einigen Schlossanlagen ausgebaut werden, um die Einnahmen der Stiftung zu erhöhen.
Insgesamt umfasst der Masterplan nach Angaben der SPSG knapp 20 Einzelprojekte. Dazu gehören auch Schloss Cecilienhof und Marmorpalais in Potsdam sowie das Jagdschloss Grunewald und das Schloss Pfaueninsel in Berlin. Insgesamt verwaltet die SPSG in Brandenburg und Berlin rund 300 Gebäude sowie etwa 750 Hektar Garten und Parks. Damit sei die Stiftung eine der größten und bedeutsamsten Kultureinrichtungen in Deutschland, betonte Wanka.
Stiftungssprecher Ulrich Henze sprach von einem «sehr guten Tag» für die Schlösser. Die Entscheidung für das Sonderinvestitionsprogramm ermögliche es der Stiftung, dringende Sanierungsvorhaben in Angriff zu nehmen. Erste Projekte seien bereits 2008 angefangen worden. So könne schon in diesem Jahr das Stibadium im Park Sanssouci fertiggestellt werden. Die Arbeiten am Marmorpalais seien so forciert worden, dass in diesem Jahr endlich die Bauhüllen fallen könnten.
Die Stiftung bekommt als normalen Jahreszuschuss 13,7 Millionen Euro vom Bund, 11,7 Millionen Euro von Brandenburg und 6,6 Millionen Euro von Berlin. Von den 32 Millionen Euro stehen zehn Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung, zwei Drittel werden für die Verwaltung und die Personalkosten aufgewendet. Wanka sagte, die zehn Millionen Investitionsmittel reichten nicht aus, um alle Schlösser zu restaurieren. Allein die Sanierung des Neuen Palais werde weit mehr als 100 Millionen Euro kosten. Deshalb sei das Sonderprogramm nötig. Brandenburg zahle dafür bis 2012 jährlich fünf Millionen Euro und danach bis 2017 jährlich 6,2 Millionen Euro zusätzlich an die SPSG.