Berlin - Der Deutsche Kulturrat hat seine Forderung nach einem Nothilfefonds des Bundes für notleidende Kultureinrichtungen bekräftigt. Während zahlreichen Orten der kulturellen Bildung die Mittel gestrichen würden, werde auf Bundesebene die Stärkung der kulturellen Bildung diskutiert, kritisierte der Geschäftsführer des Kulturrats, Olaf Zimmermann, am Montag in Berlin.
Der Bund solle die vorhandenen Orte der kulturellen Bildung erhalten, "statt Plastik-Karten-Pläne zu schmieden", sagte Zimmermann mit Blick auf die Pläne der Bundesregierung, eine Chipkarte zur Finanzierung von kulturellen Bildungsangeboten für Hartz-IV-Empfänger einzuführen. Mit einem Nothilfefonds könne der Bund "ein wirkliches Signal für die Förderung der kulturellen Bildung" setzen.
Jüngstes Beispiel für die Folgen der geplanten Kürzungen ist die drohende Zwangspause bei der Leipziger Oper. Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" muss sich die Oper auf die Kürzung ihres Etats um mindestens eine Million Euro pro Jahr einstellen. Damit könne das Haus nur noch die Hälfte des Jahres über bespielt werden.
Auch Hamburg sei ein Beispiel für die Widersprüchlichkeit der Debatte um mehr kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche, sagte Zimmermann. Das Altonaer Museum stehe kurz vor der Liquidierung. Das Aushängeschild des Museums seien seine Angebote für Kinder und Jugendliche. Weitere Millionenkürzungen kämen auf die Bücherhallen und das Schauspielhaus in Hamburg zu.