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Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin / Zuschauerraum © Silke Winkler

Zuschauerraum des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin

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Mecklenburg-Vorpommern hält an Theaterpakt fest - Vorerst keine höheren Zuschüsse

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Auch die Kultur bekommt die Folgen der Inflation zu spüren. Zudem sorgen höhere Löhne und Gagen für Mehrausgaben. Die Theater wollen mehr Geld vom Land. Doch das soll es nur im Ausnahmefall geben.

Schwerin - Die Theater in Mecklenburg-Vorpommern müssen mit den höheren Kosten für Energie und Material sowie den Folgen von Tarifsteigerungen und Inflation zunächst allein klarkommen. Doch zeigt sich die Landesregierung grundsätzlich bereit, in Notlagen zu helfen. Land und Kommunen hätten während der Corona-Pandemie zu ihren Theatern gestanden und trotz der Einschränkungen im Spielbetrieb die Fördermittel in vollem Umfang ausgezahlt. «Damit konnten die Theater Rücklagen bilden, die nun eine gute Basis zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen sind», teilte Kulturministerin Bettina Martin (SPD) am Mittwoch nach einem Treffen mit Vertretern der Theater und Träger-Kommunen in Schwerin mit. Sollten die eigenen Finanzmittel nicht ausreichen, werde es «zeitnah Gespräche über weitere Lösungen» geben.

Neben Kulturministerin Martin nahm auch Finanzminister Heiko Geue (ebenfalls SPD) an dem Treffen teil. Bei der Vorstellung des Etatentwurfs für 2024/25 hatte Geue bereits deutlich gemacht, dass nach den teuren Hilfspaketen zur Bewältigung der Corona-Pandemie und der Energiekrise die Spielräume für weitere Zusatzausgaben sehr begrenzt seien.

Nach Jahren fortwährender Streitigkeiten um die Finanzierung der Theater im Nordosten war 2018 ein Theaterpakt geschlossen worden. Dieser beinhaltet unter anderem feste Zuwendungen des Landes an die Bühnen mit einer Steigerung von jährlich 2,5 Prozent. Diese in Zeiten niedriger Inflationsraten und maßvoller Tarifabschlüsse vereinbarte Dynamisierung reicht nach Ansicht der Theater aber nicht mehr aus, um die Kostensteigerungen abzufangen.

Malte Bähr, kaufmännischer Geschäftsführer der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz, hatte im Juli von einem inflationsbedingten Bedarf von 10 Prozent Steigerung gesprochen. Am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin sorgte nach Angaben des kaufmännischen Geschäftsführer Christian Schwandt insbesondere die Erhöhung von Mindestlohn und -gage für massive Kostensteigerungen, die wiederum Sparmaßnahmen erforderten. Unter anderem musste der traditionelle Theaterball abgesagt werden. Die Theater GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz verschob die geplante Instandsetzung der Bühnentechnik. Nach den Worten von Geschäftsführer Bähr muss spätestens 2024 neu über den Theaterpakt verhandelt werden.

Martin räumte ein, dass die Theater aktuell aufgrund von Tarif- und Kostensteigerungen vor großen Herausforderungen stünden. Das Land und die Kommunen setzen sich gemeinsam mit den Theatern für eine zukunftsfähige Theaterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern ein. Die Gespräche dazu am Mittwoch seien konstruktiv gewesen.

 

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