Erfurt - Thüringen will bis 2021 seine Förderung für Theater und Orchester um zehn Millionen auf knapp 77 Millionen Euro im Jahr aufstocken. Dies teilte Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) am Mittwoch nach Gesprächen mit Trägern und Häusern mit. Ziel der monatelangen Debatten war eine Strukturreform, die allen Partnern Perspektiven und Sicherheiten bis 2025 geben soll.
Die Finanzierungsvereinbarungen würden bis Ende 2024 gelten, müssten aber 2021 auf ihre Machbarkeit überprüft werden. Außerdem gebe das Land von 2017 bis 2024 aus dem Gesamthaushalt knapp 22 Millionen Euro für Theaterkooperationen, Investitionen oder Kosten etwa für Abfindungen.
Solche langfristigen Vereinbarungen gebe es derzeit in keinem anderen Bundesland, sagte der Minister. Im Ergebnis werde kein Theater oder Orchester geschlossen.
Die größten Veränderungen gibt es für die Orchester Gotha und Eisenach, die 2017 zu einer Philharmonie fusionieren sollen. Die Theater Eisenach, Rudolstadt, Nordhausen und Meiningen und das fusionierte Orchester werden künftig Produktionen in Schauspiel, Musiktheater und Ballett austauschen. Erfurt und Weimar sollen ihre Kooperation ausbauen und erhalten dafür jährlich 30 000 Euro extra. Der Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Hasko Weber, pochte auf die Eigenständigkeit beider Häuser. «Ich schließe eine Fusion komplett aus.» Beim Theater Altenburg-Gera, einziges Fünfspartenhaus in Thüringen, wird das Staatsballett aufgewertet.