Reinhart von Gutzeit hat uns für immer verlassen. Am 11. Juli 2025 verstarb der große Pädagoge, Kulturpolitiker, Lenker von Institutionen und Organisationen, Künstler, Publizist, Impuls- und Ratgeber, Familienvater und Freund im Alter von erst 78 Jahren nach längerer Krankheit, der er bis fast zuletzt mit Lebensmut und Lebenskraft entgegengewirkt hatte, in Luzern im Kreise seiner Familie. Es ist kaum fassbar, dass er, der so vieles in der Musikwelt bewegt hat, nicht mehr unter uns ist.

Ulrich Rademacher übernimmt das Steuer des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ von Reinhart von Gutzeit. Foto: Markus Kaesler
Vorbild, Wegweiser, Gestalter – Zum Tode von Reinhart von Gutzeit
Reinhart von Gutzeits Arbeitsmittelpunkt, seine fundierte Überzeugung und sein weitgespannter Wirkungsraum war die musikalische Bildung, vor allem für junge Menschen, im Koordinatensystem von Mensch und Kunst, von Struktur und Spiel, von Kreativität und Reflexion – in den Welten von Musikschule wie Musikhochschule, auf den Ebenen von musikpolitischen Organisationen und künstlerischen Initiativen, von kulturpolitischem Diskurs und pädagogischer Publizistik.
„Un(-)bedingt“ – war Reinhart von Gutzeits Einstellung zu Menschen wie seine Haltung zur Kunst. Die Ambivalenz dieses Begriffs zwischen „bedingungslos“ offen zu Menschen zu sein und „konsequent“ die künstlerische Auseinandersetzung mit Musik im Blick zu haben, waren bei Reinhart von Gutzeit in allen Stationen seines Wirkens miteinander vereint.“ Diese Zeilen schrieb ich zu Reinharts 75. Geburtstag in der nmz – diese seine Haltung bleibt für mich eine Quintessenz seines beruflichen wie ehrenamtlichen Wirkens.
Als „in der Wolle gefärbter“ Musikschulmann (seine Worte beim Musikschulkongress 2011 in Mainz) war der am 18. Februar 1947 in Berlin geborene Reinhart von Gutzeit in Musikschulen aufgewachsen und für sie prägend geworden: als Schüler des nur wenige Jahre älteren Axel Gerhardt an der Düsseldorfer Jugendmusikschule (seit 1983 Clara-Schumann-Musikschule), schon seit Beginn des Studiums als 19-jähriger Lehrer in Meerbusch, wo Ingrid Kuntze sein großes pädagogisches Können förderte, zuerst kurz nach Gründung der dortigen Musikschule als deren Leiter 5 Jahre in Rheinbach und dann 16 Jahre als Musikschuldirektor in Bochum, als Nachfolger von Johannes Read, der, heute 94-jährig, bestürzt sagte, als ich ihm die traurige Nachricht überbrachte: „Die Musikschulen haben ihre Lichtgestalt verloren.“
Der Musik- und Hochschul-Gestalter
Reinhart von Gutzeit war vor und nach seiner Musikschulzeit Hochschul-Gestalter. Als AStA-Vorsitzender der Musikhochschule Köln in den bewegten 68-er Jahren fragte er (ein Sakrileg) den damaligen Rektor Heinz Schröter, Pianist und ehemaliger Abteilungsleiter im Hessischen Rundfunk, der an der Führung der Hochschule wenig interessiert schien und viele Leitungstätigkeiten seinem Stellvertreter Rudolf Petzold überließ, öffentlich, ob er für das Geld, was er in Köln bekomme, eigentlich genug arbeiten würde. Eine Folge dieser Frage zeigte sich in der Bestellung des nächsten Direktors Siegfried Palm, damals ein Exponent Neuer Musik. Um 1970 plante und gestaltete Reinhart als Studierendenvertreter gemeinsam mit dem neuen Direktor-Stellvertreter und damals schon befreundeten Franz Müller-Heuser die dann 1975 eröffnete „neue“ Musikhochschule an der Dagobertstraße – die beiden wiesen sowohl dem Ministerium und der Stadt als auch den kooperativen Architekten und den beteiligten Baufirmen den Weg zu einer damals zukunftsweisenden Nutzungs- und Raumkonzeption. Seine Studien der Violine und Viola (bei Berta Volmer – damit sozusagen Enkelschüler von Carl Flesch und Max Rostal), Dirigieren, Schulmusik und Germanistik (neben Köln auch in Düsseldorf und Freiburg) hat dieses hochschulpolitische Engagement übrigens nicht beeinträchtigt.
Aus der Zeit von Musikschule und Studium rühren auch viele musikalische Freundschaften – die Phasen von Landesjugendorchester und die Sommer-Camps der Jeunesses Musicales gaben dem am liebsten mit anderen zusammen musizierenden Reinhart von Gutzeit immer eine inspirierende Gemeinschaft. Eine Freundschaft seit diesen Tagen mit Harald Schoneweg führte zu einem ganz anderen Genre als der Klassik: zum Chanson-Duo „SchonZeit“ - mit frechen, selbst komponierten und arrangierten Bänkelgesängen und Chansons.
Nach seiner Zeit als Leiter der Musikschule Bochum, einer der damals größten deutschen Musikschulen, mit rund 8.000 Schülerinnen und Schülern und bereits damals mit einem inklusiven Ansatz, wechselte Reinhart von Gutzeit als Hochschul-Lenker 1995 nach Linz in Oberösterreich – zunächst als Direktor des damaligen Bruckner-Konservatoriums, das er 2004 mit viel politischer Vorbereitung und Überzeugungsarbeit und auch mit tatkräftiger Unterstützung des kulturpolitisch weitsichtigen langjährigen Landeshauptmanns von Oberösterreich, Josef Pühringer, in die Anton Bruckner-Privatuniversität umwandelte. Mit seiner parallel zum Hochschulamt 2004 erarbeiteten Habilitation erwarb er dort die Professur für Musikpädagogik/Musikvermittlung und war von 2004 bis 2006 Rektor dieser neuen Universität, als ihn der Ruf zu einer der bedeutendsten Musikhochschulen der Welt ereilte: er wurde zum Rektor der Universität Mozarteum Salzburg gewählt – dieses Amt sah er als die Krönung seiner beruflichen Laufbahn an.
Die Universität Mozarteum Salzburg hatte gerade wieder einmal bewegte Jahre heftiger Auseinandersetzung erfahren – Reinhart von Gutzeit ging es daher zunächst darum, die tiefen Kontroversen zu befrieden und einen von Kollegialität geprägten Lehrkörper zu schaffen (ein Unterfangen, das aber in Österreich und damit auch in Salzburg nie vollends gelingen kann). Ich erinnere mich noch an seine Antrittsvorlesung im gerade eröffneten Solitär des Neuen Mozarteums, in der er mit eindrucksvollen musikalischen Beispielen auf die Relativität vermeintlich „ewiger“ künstlerischer Wahrheiten aufmerksam machte - und Neugier, Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Wahrnehmungen und Auffassungen, Schöpfungen und Gestaltungen einforderte, und mahnte, die Auseinandersetzung damit als Notwendigkeit zur eigenen künstlerischen Positionierung und Innovationsfähigkeit zu begreifen. Seine Berufungspolitik und die Profilierung von Studiengängen über die acht Jahre seiner beiden Amtsperioden hinweg haben die Universität Mozarteum Salzburg weiter hin zu einer weltoffenen und gegenüber aktuellen künstlerischen Entwicklungen aufgeschlossenen Ausbildungsstätte entwickelt.
Neben und nach seinem Salzburger Rektorat war Reinhart von Gutzeit auch in Gremien bedeutender österreichischer Organisationen tätig: von 2014 bis 2024 war er Präsidiumsmitglied der Internationalen Stiftung Mozarteum, die sich in vielfältiger Weise um die Pflege des Mozartschen Erbes verdient macht. Mit dem Ausscheiden aus deren Präsidium wurde er zum Ehrenmitglied der Stiftung ernannt. Von 2009 bis 2014 führte er auch als Präsident die Salzburg Biennale, ein Festival für Neue Musik, das bis 2016 bestand.
Reinhart von Gutzeit hat auch mit seinen Lebensmittelpunkten in Österreich und später in Luzern in der Schweiz sein musikpolitisches Wirken und sein vielfältiges Engagement für musikalische Bildung in Deutschland stets weitergeführt – die Arbeit in zahlreichen Gremien und Organisationen ist Ausdruck dieses Wirkens: die Mitgliedschaft im Vorstand des Verbandes deutscher Musikschulen und die Übernahme des Amtes des VdM-Bundesvorsitzenden von 1990 bis 1996. In diese bewegte Zeit fiel die deutsche Wiedervereinigung, und Reinhart von Gutzeit hat damals zusammen mit dem weitsichtigen Leiter der Musikschule Prenzlauer Berg und späteren stellvertretenden VdM-Vorsitzenden, Uli Marckardt, der die Musikschulen in der DDR der Wendezeit zu einem Verband zusammengeführt hatte, sowie dem damaligen VdM-Bundesgeschäftsführer Rainer Mehlig, die Fusion der beiden Verbände zu einem gesamtdeutschen VdM vorangetrieben, was schließlich beim Musikschulkongress 1991 in Saarbrücken vollendet wurde und zu der Zahl von damals bundesweit 1.006 Mitglieds-Musikschulen führte. In seiner Amtszeit hat er das Konzept der „Offenen Musikschule“ eingeführt - als einer Musikschule, die allen musikinteressierten Menschen offensteht. Wie wichtig ihm tragfähige Strukturen im Musikschulwesen gewesen sind, hat Reinhart von Gutzeit noch in seiner Amtszeit als Rektor in Salzburg unter Beweis gestellt: tatkräftig wirkte er an der Erstellung der Neufassung des „Organisations-Gutachtens Musikschule“ der KGSt (Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement) mit und brachte dort viele Ideen und Impulse ein.
Der Verbands-Lenker
Er hat in dieser Zeit seiner Verbands-Lenkung auch einen Fokus auf die Arbeitsgrundlagen des Instrumental- und Vokal-Unterrichtes wie auf die Horizont-erweiterung des Musikschul-Organismus insgesamt durch Einbindung in einen wissenschaftlichen Kontext und durch fundierten fachlichen Diskurs vorangebracht: in der von ihm 1983 initiierten und über drei Jahrzehnte gemeinsam mit Uli Mahlert Im Schott-Verlag herausgegebenen Zeitschrift Üben&Musizieren wurden zweimonatlich unterschiedliche Themen aus den vielen Feldern der Pädagogik und weiteren Bereichen wie z.B. Bildungsforschung, (Entwicklungs-)Psychologie, Motivationsforschung, Soziologie u.a.m. beleuchtet. Aspekte von Physiologie und Gesundheit, von Kreativität und Üben, von Hören und Reflexion, von Unterrichts-Settings und Gelingensbedingungen, von Gruppenunterricht und Ensemblearbeit, Inklusion und inter- wie transkultureller Musik, von Eltern-Kind-Angeboten und Seniorenarbeit – in den dreieinhalb Jahrzehnten hat Reinhart von Gutzeit der Zeitschrift Üben&Musizieren gemeinsam mit Uli Mahlert ihr Profil, ihr Gesicht und ihre Tragweite gegeben. Aber seine Überzeugung, dass Musikpädagogik publizistisch präsent sein und gehalten werden muss, war nicht allein auf diese Zeitschrift beschränkt: Auch die vernetzte Präsenz im qualitätvollen Journalismus, in der Berichterstattung, in Kommentierungen, in Analysen, Hintergrundbeleuchtungen und Interviews, in der digitalen Welt von Internet und social media war Reinhart von Gutzeit stets ein Anliegen. Kurz gesagt: Auch die strukturierte, enge Verbindung zur nmz, zur neuen musikzeitung, und zu deren Herausgeber Theo Geißler und seinem Team, war für ihn sehr wichtig, sei es für den VdM, sei es für Jugend musiziert. Diese Verbindung unterlag zwar unterschiedlichen Phasen von Nähe, war aber von beiden Seiten immer geprägt vom Engagement für Musikalische Bildung als gemeinsamen Anliegen.
Im Epizentrum: Jugend musiziert!
Überhaupt im Epizentrum: Jugend musiziert! Der Wettbewerb auf allen seinen Ebenen lag ihm das ganze Leben am Herzen - über ein Vierteljahrhundert, von 1991 bis 2016/17 war Reinhart von Gutzeit als Vorsitzender des Hauptausschusses und späteren Projektbeirates des Bundeswettbewerbes Jugend musiziert in dessen Leitungsverantwortung, auch als langjähriges Präsidiumsmitglied im Deutschen Musikrat. Seine Führung von Jugend musiziert war immer geprägt vom Bewusstsein, dass keine Ebene von Jugend musiziert ohne die anderen sein kann. Wichtig war ihm auch, dass eine ebenen-konforme Ausgewogenheit zwischen der Leistungsorientierung im Wettbewerb und der Würdigung der Leistung der Teilnehmenden gewährleistet wurde. Besonderen Wert legte er bei Jugend musiziert auf die Kategorien des Ensemblespiels – dieser Haltung ist die Einführung des 3-Jahres-Zyklus‘ seit der JM-Zentralkonferenz 1997 in Neuß zu verdanken. Ebenso wichtig war ihm die Balance zwischen dem Erhalten von Qualität als Genom von Jugend musiziert und einem Freiraum für Neues im Wettbewerb, für das Experiment, dessen mögliche Wirkungen (und Nebenwirkungen) aber wohlabgewogen sein mussten, bevor es realisiert wurde. Seine Überzeugung war, dass nur im gemeinsamen Spirit, in gemeinschaftlicher Verantwortung die Faszinationskraft, das Gelingen und die Zukunftsfähigkeit von Jugend musiziert gehalten werden können – gerade wegen dessen weitreichender Wirkung auf Teilnehmende, Angehörige, Lehrkräfte, pädagogische Strukturen und nicht zuletzt auch auf Unterstützer aus Politik und Finanzwelt. Sein Nachfolger bei Jugend musiziert, Ulrich Rademacher, hat diese Überzeugung von Reinhart von Gutzeit 2019 bei der Laudatio zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an ihn mit dieser Formulierung verdeutlicht: „Wie gut, dass es bei Jugend musiziert keine Sieger und Besiegten mehr gibt, dass Preisträger nicht mehr Konkurrenten sind, dass gemeinsames Musizieren auf höchstem Niveau nicht zum Feind exzellenten Solospiels wurde, dass die Balance zwischen kulturellem Erbe und kultureller Vielfalt immer wieder gelingt.“ Reinhart von Gutzeit hat Jugend musiziert in allen Dimensionen erlebt und mitgestaltet: als Lehrer, als Vater, als Verantwortlicher für die Wettbewerbsplanung und -durchführung, als erfahrener Juror, als Funktionsträger. Er wusste um das notwendige Zusammenwirken der vielen Rädchen im gesamten Wettbewerb – seine Erfahrung und sein Rat werden fehlen!
Aufgabenbereiche musikalischer Bildung
Ein Blick auf einen weiteren Wettbewerb illustriert sein weitgespanntes Bewusstsein über die vielfältigen Aufgabenbereiche musikalischer Bildung: Der alle 2 Jahre durchgeführte „LEOPOLD – Gute Musik für Kinder“ wurde gegen Ende seiner Amtszeit als VdM-Vorsitzender als ein Wettbewerb des VdM für qualitätvolle Musikmedien initiiert und realisiert (damals zunächst MusikCasetten und CDs, später auch DVDs und Streaming-Produkte, für das gesamte Kindesalter - vom Baby bis ca. 14 Jahre). Damit wollte Reinhart von Gutzeit mit dem VdM die Bildungsdimensionen des Musikhörens, der Musikrezeption von Kindern in den Fokus rücken und sowohl der Seite der Künstler und Produzenten als auch der Seite der Rezipienten (neben den Kindern die Erziehungsberechtigten, Angehörige, Kindergärten, Grundschulen, Musikbibliotheken etc.) eine Orientierung in dem unübersichtlichen Medien-Markt und einen verlässlichen Qualitätskompass geben. Von 1997 bis zum (nach Corona um 1 Jahr verschobenen) Wettbewerb 2024 war Reinhart von Gutzeit der Vorsitzende der Jury und hat grundsätzlich die launig präsentierten Laudationes auf die Preisträger gehalten, in den letzten Jahren gemeinsam mit Barbara Haack, die den „LEOPOLD“ ebenfalls zur Herzensangelegenheit hat werden lassen.
Im Deutschen Musikrat, in der Europäischen Musikschul-Union, im VdM, in der Hochschullandschaft und an vielen anderen Stellen wurden sein Rat und seine Meinung gern gehört und angenommen. Auch nach seinen Amtszeiten in Musikschulen, Musikhochschulen und in Gremien und Organisationen des Musiklebens war Reinhart von Gutzeit gefragter Berater von Landesregierungen und Hochschulen, von Veranstaltern und Programmgestaltern, von Künstlern und Funktionären. Er war Mitglied von diversen Kommissionen für die Neugestaltung des Hochschulwesens, von Universitäts- und Hochschulräten, von Jurys, von Kunstkommissionen u.v.m. Für seine Verdienste wurde Reinhart von Gutzeit zum Ehrenvorsitzenden des Verbandes deutscher Musikschulen ernannt und zum Ehrenmitglied des Deutschen Musikrates.
Reinhart von Gutzeit wusste, dass in der Demokratie Ziele nur erreicht werden, Überzeugungen nur vermittelt werden und Argumente nur Akzeptanz gewinnen (können), wenn es Mehrheiten gibt, welche die zur entsprechenden Realisierung jeweils benötigten Ressourcen erschließen helfen. Dazu hieß es für ihn immer, sich der Verantwortung zu stellen, in die Gremien und Institutionen zu gehen und dort Menschen als Helfer und Mitstreiter für eine Idee zu gewinnen, zu Begeisterten einer dann gemeinsamen Sache zu machen, aber auch, sie weder zu überfordern noch zu überreden, da ein längerfristiges Engagement nur gewonnen werden kann, wenn die Beteiligten die Sache, um die es geht, zu ihrer eigenen machen. Weil Reinhart von Gutzeit seinen Gegenübern stets mit dieser wertschätzenden Diskursfähigkeit, mit dieser Gabe der Diplomatie begegnete und sie sich damit immer seriös und vertrauensvoll behandelt wussten, war ihm vergönnt, verlässliche Partner für viele seiner Ideen und Ziele zu gewinnen. Dies übrigens nicht zuletzt auch durch seinen Humor, sein savoir-vivre, seine Offenheit und Empathie, sein ehrliches Interesse am anderen, seine Gabe, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.
Reinhart von Gutzeit war Motivator und Moderator, Impulsgeber und Ratgeber, Wegweiser und Brückenbauer, Vordenker und - was in Gremien nicht durchgängig anzutreffen ist - Nachdenker. Differenzierte Wahrnehmung von Menschen und Umfeld, Sensibilität und Empathie, ebenso bildreiche wie präzise Sprache und klare Botschaften. die Fähigkeit zu eindeutiger Positionierung, aber auch zu Dialog und zu tragfähigem Kompromiss zeichneten Reinharts Kommunikationsstil aus: „Der Mittelweg ist der einzige, der nicht nach Rom führt“ war ebenso eine Sentenz von ihm wie der Karl Valentin zugeschriebene Spruch „In der Wirklichkeit ist die Realität ganz anders“.
Reinhart von Gutzeit fehlt schmerzlich – mir und uns allen! Unsere tiefe Anteilnahme gilt seiner Frau und seinen fünf Kindern.
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