Weimar - Das Kunstfest Weimar steht finanziell bis 2024 auf sicheren Füßen. Der am Mittwoch vom Stadtrat abgesegnete Kulturstadtvertrag zwischen Weimar und dem Freistaat Thüringen schreibe bis dahin die jährlichen Zuschüsse von insgesamt 900 000 Euro fort, teilte das Kunstfest am Donnerstag mit.
Dies entspreche der laufenden Finanzierungsperiode für die Thüringer Theater. Danach trägt das Land wie bisher einen Anteil von 650 000 Euro pro Jahr, die Stadt Weimar gibt 250 000 Euro.
«Der Kampf um das Kunstfest hat sich gelohnt», sagte Festivalchef Christian Holtzhauer. Beide Partner verpflichten sich zu einer mittelfristigen Finanzierung ihrer Kulturinstitutionen auch für den Fall einer Haushaltsnotlage. «Eine solche Vereinbarung ist bundesweit nahezu einmalig», erklärte Holtzhauer. Die Höhe der Zuschüsse ist seit 2004 unverändert.
Das Kunstfest war 1990 vom Bund als eine der ersten deutsch-deutschen Kulturinitiativen ins Leben gerufen worden. Seit 2014 ist es ein künstlerisch eigenständiges Festival unter dem Dach des Deutschen Nationaltheaters.
Weimar hat nach Berlin und Dresden als dritte Stadt in Deutschland einen Kulturstadtvertrag. Die Stadträte der Klassikerstadt stimmten am Mittwochabend für den Vertrag mit dem Freistaat Thüringen. Er schreibt die Leistungen fest, die das Land, die Stadt und auch der Bund etwa der Klassik Stiftung, dem Deutschen Nationaltheater und dem Kunstfest und der KZ-Gedenkstätte Buchenwald zahlen. Demnach stimmten 24 Abgeordnete dafür, 17 dagegen.
Stadt und Kultureinrichtungen sollen damit langfristig Sicherheit bekommen. Mehr Geld gibt es jedoch nicht. Der Freistaat und die Stadt hatten den unbefristeten Vertrag in der Vorwoche unter Vorbehalt unterschrieben. Der Stadtrat musste ihn noch absegnen.
Weimar hat lediglich 65 000 Einwohner, besitzt aber europäische Kulturgeschichte in Hülle und Fülle. Die Stadt profitiert einerseits von den Millionen Touristen aus aller Welt, die auf den Spuren von Goethe, Schiller und dem Bauhaus wandeln wollen. Anderseits muss Weimar auch mehrere Millionen Euro für die Kulturstätten beisteuern; für eine so kleine Stadt sind das Riesensummen.
Es hatte Diskussionen darüber gegeben, ob etwa die Summe für die Klassik Stiftung halbiert werden oder ob Kunstfest auslaufen sollte. Beides ist somit vom Tisch.